Cassandra Jenkins – My Light, My Massage Parlor

von am 18. August 2025 in Sonstiges

Cassandra Jenkins – My Light, My Massage Parlor

Wie schon beim 2021er-Zauberwerk An Overview on Phenomenal Nature mit (An Overview On) passiert, spendiert Cassandra Jenkins nun auch My Light, My Destroyer ein konzeptuelles Companion Piece: My Light, My Massage Parlor.

Entgegen seines amüsanten – und angesichts der stilistischen Ausrichtung als potentieller New Age-Soundtrack in esoterischen Spa-Lounges nicht ganz von ungefähr kommenden Titels – erforscht My Light, My Massage Parlor vollkommen ironiefrei die neoklassizistischen Klangwelten hinter dem Songwriting von Jenkins‘ Drittwerk. Mit ihrem Kreativ-Partner Michael Coleman wandert die 41 jährige durch (bis auf ein paar am Rande eingefangene Gesprächsfetzen) rein instrumentale Klavier-Landschaft aus naturalistischem Ambient und relaxten Field Recordings, die Geräusche des Alltags aus diesem herausholen und nicht nur in saxofonweichen Haley jazzig verführend. Meditativ mäandernd und wohlig, angenehm und betörend ist das, während die Gedanken melancholisch schwelgen. Wie ein filmischer Score, der sich vor Sakamoto oder Brion verneigt. Mit gefälligen Melodien, die in flüchtiger Unaufdringlichkeit die Atmosphäre ausbreiten.
Wie unheimlich schön (und auf eine universell vertraute, heimelige Weise berührend) das ist, zeigt vor allem Omakase of Time als beruhigendes Wandern durch den sanften Nebel der Friedfertigkeit (dem ein bisschen weniger Wildtier-imitierendes Geheul zumindest nicht geschadet hätte).
Ohne den (zwangsläufig enttäuschen müssenden Erwartungs)Druck, der auf dem regulären Studioalbum aus dem Vorjahr lastete, holt Jenkins so herrlich freigeistig und ungezwungen ästhetisch ab – das beiläufig fesselnde Worldbuilding könnte zudem sogar durchaus auch den Sympathien für My Light, My Destroyer nachträglich zusätzlichen Nährboden bieten.

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