Crowquill – Crowquill

von am 5. August 2025 in EP

Crowquill – Crowquill

Die britische Metalcore-Band Crowquill wurde zwar erst 2024 gegründet, schlägt mit ihrer via The Coming Strife veröffentlichten ersten EP aber bereits gehörige Wellen in Szene-Kreisen.

Das in Leeds beheimatete Quartett Liam Turton (Vocals), Kahal Mallaghan (Gitarre, Vacals), Kieran Flanagan (Bass) und Drummer Terry Boulton (Drums) verrät bereits über die Namens- und Titelgebung, dass es Circle Takes the Square und Jeromes Dream verehrt, führt aber vorsichtshalber noch expliziter aus: „We’re mostly inspired by, I guess, late ’90s/early ’00s Boston metalcore bands like Converge and On Broken Wings, and later bands like Vein.fm.
Diese Referenzen hört man dem Eklektizismus der Gruppe direkt an, man darf vor dem geistigen Auge aber außerdem noch auch noch Bands wie frühe Cave In oder Botch in den Einflussbereich dazuzählen.

Im besonders das Schlagzeug archaisch naturbelassenen, direkten, rohen und sauberen Soundbild klingen Crowquill jedenfalls im besten Sinne aus der Zeit gefallen, schleppen ihre Metalcore-Riffs im Stakkato zu panischen Attacken und treiben die chaotisch verzahnte Technik durch eine brutale Härte, die stumpfe Züge nicht als Not zur Eindimensionalität verstehen.
The Family Faucet baut etwa überraschend stimmig einen zum Himmel gestikulierenden cleanen Emo-Gesangspart, der sich dann dissonant im Feedback suhlt, um melancholisch sinnierend die Atmosphäre durchatmend zu lassen. Ecorche keift in dieser runden Bandbreite wiederum hysterisch über stoischen Kaskaden und stellt den Math in der variablen Heaviness weiter hervor, derweil One Night, Not Enough Time einen Deathcore-Flirt samt Daughters-Schikanen findet, aber letztlich eine kontemplative, ruhige Nachdenklichkeit sucht.

Soviel Versöhnlichkeit bräuchte es gar nicht notwendigerweise. Selbst in einem Jahr, in dem genretechnisch vorerst immer noch alles im Schatten von He Watches in Silence passiert, fehlt es Crowquill nicht an Überzeugungskraft und Substanz: Das Songwriting ist gelungen, die Ästhetik fesselnd.
Und weil absehbar ist, dass die Briten die noch vorhandene Luft nach oben zukünftig nutzen werden, kann man mit Newcomer-Bonus bei der Bewertung im kurzweiligen EP-Kontext durchaus aufrunden.

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