Daevar – Sub Rosa

Das dritte Album der Band aus Köln weckt alleine schon titeltechnisch verdammt gute Doom-Assoziationen. Vor allem aber macht Sub Rosa auch abseits etwaiger Assoziationen ziemlich viel richtig.
Pardis Latifi (Vocals, Bass), Caspar Orfgen (Gitarre) und Moritz Ermen Bausch (Drums) legen ihre Songs kein Jahr nach Amber Eyes deutlich direkten und knackiger an, straffen die Stoner- und Heavy Psych-Konturen und wissen wie wenige andere Bands im Genre um die Vorzüge einer kompakten Form, die kurzweilig auf den Punkt findet.
Trotz der weiterhin ätherisch schwelgenden Vocals emanzipiert sich das Trio durch diesen noch griffiger rockenden Zug mit Sub Rosa ein gutes Stück weit von der bisherigen Windhand-Deckungsgleichheit: Im Closer FDSMD meint man es gar mit einem Electric Wizard-Stück im Monolord-Modus zu tun zu haben, während der Einstieg in Siren Song die Grunge-Ader der Band stärker den je betont – demonstrativ catchy übrigens.
Überhaupt erzeugen Aushängeschilder wie Wishing Well ein ebenso überraschend zugänglich wie zwingend mitnehmendes Momentum – mit Mirrors gelingt Daevar wohl sogar ihre bisher schmissigst Hook an der Kante zum Ohrwurm, derweil Forgotten Tale das Spektrum nach allen Regeln der wertkonservativen Szene-Beflissenheit weitschwe
Es sind also sicher keine revolutionieren, für unbedingten Individualismus sorgenden Quantensprünge, die die ohnedies immer so überzeugend liefernden Daevar in ihrer Entwicklung auf Sub Rose hinlegen. Doch es stimmt schon und ist in diesem Prozess der Selbstfindung als Eindruck allgegenwärtig: Ihre dritte Platte im dritten Jahr bestätigt nicht nur die konstante Produktivität der Deutschen, sondern auch den Umstand, dass sie hinterrücks stets ein kleines bisschen besser werden.
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