David Eugene Edwards and Al Cisneros – Pillar of Fire / Capernaum

Das knapp zehnminütige Doppel aus Pillar of Fire und Capernaum stellt die Kollaboration von Al Cisneros (OM, Sleep) und David Eugene Edwards (Wovenhand, 16 Horsepower) dar.
Wegen Veröffentlichungen wie der hier aufgefahrenen 9 Minuten muss man sich zwar wohl weiterhin keine Sorgen darüber machen, dass Advaitic Songs (2012) endlich einen Nachfolger bekommen könnte. Doch zumindest entschädigt die dargebotene Musik angesichts der aufgefahrenen Qualitär dafür bis zu einem gewissen Grad – selbst wenn die Tatsache, es mit zwei rein instrumentalen Songs zu tun zu haben, vorab ein wenig enttäuschen kann: Wenn jemand mit einer Stimme, wie Edwards sie sein Eigen nennt, bei auf Gesang verzichtenden Nummern beteiligt ist, geht das ja per se doch ein bisschen mit dem Beigeschmack der Verschwendung einher.
Pillar of Fire ist der Soundtrack zu einem kargen Western, der Blick schweift abgekämpft und müde über einen dahinplätschernden Americana-Postrock: ziellos, aber atmosphärisch dicht begleitend, warm und meditativ. Grails sind da nicht weit.
Das bessere Capernaum gibt sich danach noch mystischer und latent psychedelisch angehaucht, texturiert bluesiges Tremolo, und holt dann sogar ein Schlagzeug mit zappelnder Hi-Hat für einen raggaesken, sich an den Dub erinnernden Groove an Bord.
Dass die etwas zu kurze EP im Pressetext als „die erste“ Kooperation der beiden Musiker beworben wird, und damit implizit etwaige Fortsetzungen in Aussicht stellt, passt. Denn Pillar of Fire und Capernaum machen Lust auf mehr, indem die Grundlage für die Synergie-Achse Cisneros / Edwards geschaffen wird, ohne das gefühlte Potenzial abzuschöpfen.
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