Gunship – Mad World
Nach China in Your Hand (bzw. die anachronistische Sammlung der Tech Noir Timelines zurücklassend) widmen sich Gunship einem weiteren 80er-Hit-Cover. Diesmal steht Mad World von Tears for Fears auf dem Programm.
Wobei das aus Dan Haigh und Alex Westaway sowie Alex Gingell bestehende britische Trio wohl vor allem Fan jener Nummer ist, die Michael Andrews und Gary Jules 2001 aufgenommen haben. Zumindest orientieren sich Gunship durch eine melancholische Ästhetik und ruhigen Gangart gefühlt eher an der ikonischen Interpretation für Donnie Darko, als am Original von 1982.
Nach dem bekümmert melancholisch in die Ruhe gebettete Start agieren Gunship jedenfalls reduziert und zurückgenommen, beinahe märchenhaft und gleiten nach rund einer Minute in einen sanft pluckernden Beat.
Auch danach bleibt ihre Adaption von Mad World zurückhaltend/verhalten und kommt lange nicht Gang, bevor die letzten Meter sich mit martialischer (wenngleich inszenatorisch kraftloser) Aussicht einer angezogene Spannung letztlich in einer weichen Synthpop-Harmlosigkeit lösen. Der Song schwelgt in seiner sphärischer Atmosphäre, verpufft dann aber mit einer abrupten Unmittelbarkeit.
Gunship haben damit die Gelegenheit verstreichen lassen, sich Mad World wirklich zu Eigen zu machen oder ihm zumindest einen individuellen Spin jenseits der arg risikofreien, in dieser Form einfach belanglosen und latent langweiligen Komfortzone zu geben. Warum die Band das Bedürftnis hatte, sich überhaupt an der Komposition versuchen zu müssen, bleibt insofern ein zwangloses, gefälliges und nur bedingt inspiriertes Mysterium.
Was (trotz einer Bewertung mit Fanbrille) eine bestenfalls unterwältigende Single hervor bringt. Und den Blick insofern natürlich auch auf die Frage lenkt, was Tim Capello oberkörperfrei-saxofonspielend eigentlich gerade so treiben mag…


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