Lathe – Hollow Point

Lathe spendieren (als digitalen Bonus zur physischen Bündelung der beiden EPs Hillclimber und Cavalier oder wahlweise als Standalone-Single) mit Hollow Point einen Epilog zu ihrem ganz wunderbaren 2024er-Kurzformat.
Daher über die sechs Minuten der Nummer mit Vosh-Sängerin Josephine Olivia ein Vocals beisteuernder Gast mit an Bord ist, lehnt sich Hollow Point so oder so ein gutes Stück weit aus der bisher vertraute Arena der Band aus Baltimore.
Eine Harmonika sticht einsam in See, nachdenklich und melancholisch, bevor das Quintett durch die begleitende Steel Guitar bald in den angestammt brutzelnden Doom Post Rock schwenkt, staubig wandernd. Olivias Stimme fügt sich als natürlichste Sache der Welt in den Kosmos von Lathe, ihr ätherischer Gesang schweift mit viel melancholischer Grandezza durch die Earth‘sche Western-Landschaft. Die weite, suchende Atmosphäre, die Lathe dabei sofort erzeugen, spricht einmal mehr für die Qualitäten des Quintetts.
Was man Hollow Point vorwerfen könnte, ist, dass Lathe hier ästhetisch praktisch eins zu eins nach einer Crippled Black Phoenix-Endzeitballaden-
Insofern schreitet die Evolution der Gruppe von Tyler Davis kontinuierlich und ohne radikale Risiken wohlbedacht voran, wobei nebenbei auch der heimliche Triumph gelingt, dass Hollow Point an aktuellen Greaves & Kordic-Standards gemessen einen überdurchschnittlichen Blick in neue Komfortzonen darstellt.
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