Scarab – Burn After Listening

von am 6. August 2025 in Album

Scarab – Burn After Listening

I hate everybody everyday/ I hate everything“. Auf diese Maxime des Scarab-Debütalbums Burn After Listening können sich auch Todd Jones, George Hirsch und Justin DeTore einigen.

Die drei namhaften Szene-Gäste geben durch ihre (ehemaligen) Stammbands Nails, Blacklisted und Innumerable Forms auch gute Orientierungspunkte vor, um die in 13 Minuten Gesamtspielzeit ins Ziel hetzenden 8 Songs hier stilistisch zu verorten: Scarab sind durch die Terror-Schule des metallischen Hardcore gegangen, teilen sich Mitglieder mit Simulakra und kennen Rock Bottom, Mongrel oder Hatebreed. Sie hetzen mit Crust-Schweiß von der Chainsaw-Tarantel gestochen im aggressiven Galopp, grooven und attackieren mit Speed, keifen Gift und Galle spuckend, die Snare macht schwindelig.
Die angepissten Vocals von Tyler Mullen stehen drei Jahre nach dem Ausstieg bei Year Of The Knife einschüchternd intensiv unter Strom, der Pit dahinter brennt brutal unter fiesen Salven aus bösen Riffs.

Die Gastspiele in Ugly (in dem die Heaviness in auf der bretternden Überholspur mit angezogener Handbremse bügelt) und Withdrawn (quasi Staticlone auf punkigen Grindcore-Steroiden) ragen dabei heraus, doch ist der existentialistische Hassbatzens auf konstant hohem Niveau verankert: Ten Foot Shadow zeigt die Attitüde früher Slipknot und das assige Nail Gun („Say you’ve gone and lost respect/ Fuck you and your weak respect/ …/Who’s got my back?/ You got my back with a knife in it„) kloppt mit Blackened-Vibe.
Die Feindseligkeit nutzt sich dabei nie ab, findet neue Formen, um sich in der rückwärts hochgewürgten Tracklist zu artikulieren. Die zwieträchtige Energie bleibt konstant hoch und verschleppt die finale Abfahrt damit sogar mit boshafter Gemeinheit, bevor Intro/The Bug in den letzten Sekunden doch noch aus dem instrumentalen Stimmungsbild ausbrechen.
Auch wenn das Songwriting dabei streng genommen etwas generischer den Regeln des Spiels folgt als erhofft, und die restlos brillanten Szenen in der Abreibung fehlen, stemmen Scarab die hohen Erwartungen nach der ersten Demo und Seeking Chaos and Revenge After Betrayal (2023) sowie 3 Minute Detonator (2024) damit doch ziemlich furios – die primitive Kraft der Platte ist dabei das klare Highlight und liefert (zufällig als ideales Release-Tandem zu Not Worthy of Human Compassion) in ihrer No Bullshit-Prägnanz den ausschlaggebenden Anstoß zum Aufrunden der Bewertung.

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