The Holy Mountain Orchestra – Song for JW

„The Holy Mountain Orchestra is Al Cisneros (bass, Moog), Robert Aiki Aubrey Lowe (vocals, Mellotron), Ben Chasny (guitar) and Matthew Tobias (drums, percussion). They play in honor of the late John Whitson, who founded and operated one of the world’s greatest independently-run record labels. Their single, „Song for JW“ is out now.“
OM bleiben nach 13 Jahren Wartezeit weiterhin inaktiv, doch diese über ihre Social Media-Kanäle verbreitete Ankündigung klingt doch ziemlich vielversprechend. Noch besser ist, dass das knapp fünfminütige Zeugnis dieser veritablen Supergroup-Verneigung auch noch ziemlich exakt entlang der Erwartungshaltung – qualitativ wie stilistisch.
Der pragmatisch betitelte Song for JW setzt sich intuitiv veranlagt langsam schleichend in Bewegung, pflegt ein jazziges Timbre auf einem minimalistisch angelegten, dezent hallenden Schlagzeug und dem dazu so markant knubbelnden Bass-Lauf. Ein zurückgelehnter Groove entsteht so, folgt dem Postrock als Jam als Trance als Trip. Gespenstisch entrückte Vocals kommen dazu als elegisch-ätherische Lautmalerei, eine latente Psychedelik schwebt über dem Geschehen. Das einsetzende Acoustic-Gitarrenspiel erzeugt zudem eine fabelhafte Atmosphäre zwischen dem schamanenhaften Western von Grails und der okkulten Mystik von OM. Ein Szenario, das angesichts der beteiligten Musiker keineswegs überrascht, das genau deswegen aber umso befriedigender ist.
Schade allerdings, dass der (ohnedies keine konkreten Ziele habende, sondern die erzeugte, tiefenwirksame und imaginativ unmittelbar fesselnde Stimmung bewandernde) Song for JW nach rund 5 Minuten ernüchternd abrupt beendet wird. Würde das Holy Mountain Orchestra seinen titelstiftenden Tribut auf weiteres Material ausdehnt, wäre das also eine in mehrerlei Hinsicht eine sehr willkommene Sache.
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