Bleak – Part 1

von am 10. September 2025 in EP

Bleak – Part 1

Bleak teasern mit Part 1 an, dass sie Deathcore in extrem potenter Blockbuster-Ästhetik produzieren können – auch, wenn die kaum farbenfrohe Substanz dahinter noch etwas zu generisch ausgefallen ist.

Dass sich praktisch jeder Song der EP nach demselben Muster verhält – unpackbar heavy einhämmernde Breakdowns schleppen sich ausgebremst zwischen massiven, stoischen Stakkato-Riffs, die in destruktiv tackernden Stroboskop-Tranchen losgelassen werden, und dabei entlang der ultrabrutalen KI-Steroid-Inszenierung dämonisch verzerrten Vocals, keifendem Greinen, Death-Growls, Ion Dissonance’schen Skandieren und piepsend-schrillenden Gitarren-Fiepen aus Whammy-Bars begegnen – macht die Sache in Summe eben einfach zu austauschbar und beliebig.
Was allerdings die wenigsten stören wird, die im Spannungsfeld aus Black Tongue und Vildhjarta kompetent umgesetzte Klischees zu schätzen wissen: Bleak ballern nämlich mit hochtechnoider und superstylisher Djent-Präzision effektiv in diese Nische.

Alle anderen dürften dagegen vor allem schätzen, was hinter dieser frontalen szenischen Konstruktion passiert. Schieben Bleak ihren Metal nämlich beiseite, tut sich da ein schwarzer Abgrund auf, der seine malerische Dystopie mit geradezu apokalyptischem Mystizismus pflegt – das ist ziemlich atmosphärisch und stimmungsvoll!
Selbst wenn die Balance dabei noch nicht wirklich ausgewogen ist (Wolves verschenkt seinen okkulten Score-Einstieg etwa für das Umschalten auf den abgeklärt skandierten Autopilot; der ritualistische Gregorian-Ansatz in Bow Down kommt nicht über das Gimmick hinaus), schmälert dies die Zuversicht in das Können der so professionell agierenden Gruppe kaum. Zumal Part 1 mit seinem Closer Bleak (dank des bestialisch hakenden, gewohnt agressiven Qualitätsgütesiegels namens Chad Kapper) den manischen Level endlich auch instinktiv aus der analytischen Funktions-Praxis als Versprechen für zukünftige Anti-Freuden ausbrechen lässt.

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