Lost Under Heaven – Creation Song

„We can never know where life will lead us, but for the foreseeable future we won’t be collaborating together anymore as Lost Under Heaven“: Ellery James Roberts und Ebony Hoorn verabschieden sich knapp zehn Jahre nach dem LUH-Debütalbum Spiritual Songs for Lovers to Sing mit der Farewell-Single Creation Song.
Hinter dem grottig-klerikalen, esoterischen Kitsch-Artwork lässt der sentimentale, pathetische und unangenehm plakative Text der Nummer als schmalzige Achillesferse wenig Interpretationsspielraum: „The path was crooked but we made it straight/ An angel waits by the narrow gate / …/ I want for nothing/ But this world to see/ How we create reality/ Through our thoughts/ And our beliefs“.
Roberts trägt den Creation Song dabei mit rauchigem Pathos gewohnt exaltiert leidend, aber doch zu bemüht vor. Hoorn schwelgt im tiefen Timbre voll demonstrativ versöhnlichem Wehmut. Was an sich angesichts der Umstände schon verständlich ist, aber eben durch den lyrischen Vorschlaghammer auch etwas arg unangenehm vordergründiges an sich hat.
Weitaus überzeugender funktioniert die Nummer des Paares ( „Only love remains between us, but after 12 years of sharing so much of our lives—living, working, and spending most of our time together— it feels necessary to create space between us to both reconnect with ourselves and fully embrace our individual expression.
“) deswegen als rein instrumentaler Epilog – der dann auch die ohnedies sehr wohlwollende Bewertungs noch einmal aufrundet.
Vom andächtig gezupften Acoustic-Beginn mit behutsam arrangierten Streichern lässt sich hier die feine Melodie deutlicher (also: mit weniger Störungen überladen) erkennen. Die Drums wachsen mit subversiver Dynamik in die Melancholie, bis nach zwei Drittel der Spielzeit alles in erhabener Hymnik aufblüht, ohne die sinfonische Ader zu überspannend.
Dann fühlt sich dieser Schwanengesang sich tatsächlich wie ein „new beginning“ an. Womit die Bühne frei für die Rückkehr WU LYF ist.
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