Pearl Jam – The Last of Us

Akutes Timeline-Paradoxon hin oder her: Pearl Jam im Allgemeinen und der Lightning Bolt-Song Future Days im Speziellen spielen im Universum von The Last of Us eine gewichtige Rolle.
Das ergibt bei Naughty Dog etwas mehr Sinn als im HBO-Kanon. Schließlich datiert der Outbreak Day in der Serie bereits auf den 26. September 2003, während er im Spiel zehn Jahre später die Welt aus den Angeln hebt – da ist das erst am 15. Oktober 2013 veröffentlichte zehnte Album der Seattle-Ikonen ja zumindest (leaktechnisch) schon in Griffweite.
Egal. Wo sich keine logische Chronologie mit dem realen Ankerpunkt angesichts des Veröffentlichungsdatums ableiten lässt, ist dafür auch ist die seitens der Band (auf limitierten, schon lange ausverkauftem Vinyl sowie digitalem Weg) veröffentlichte EP für sich genommen alles andere als essentiell.
Das (auch als Live-Version vom Ohana Festival 2024 im Vedder-Sologewand aufgefahrene) sentimentale Future Days steht hier in unveränderter Form neben dem in Staffel 1 verwendeten All or None – seines Zeichens natürlich weiterhin einer der schönsten Songs aller Zeiten. Zu wahlweise zwei (oder sogar streng genommen sogar drei) Viertel ihrer Spielzeit braucht man die Compilation The Last of Us also selbst als glühender Verehrer der Band eigentlich nicht zwangsläufig.
Doch wegen des Abschlusses der EP durch ein neu eingespieltes Present Tense führt dann eben eigentlich doch kein Weg an dieser vorbei – ganz ungeachtet der Tatsache, dass die Redux-Variante des No Code-Klassiker nicht ganz mit dem Original von 1996 mithalten kann.
Doch das sich nahe an aktuellen Live-Darbietungen der Nummer bewegende Update hat nichtsdestotrotz seinen Reiz, klingt nun, mit einer Hinwendung zur Acoustic-Schiene und einem softer intonierenden Vedder, organischer und folkiger als bisher, sanfter. Älter eben. Bass und Drums haben nicht mehr diese trockene, kantige Präsenz in der Aufbruchstimmung von einst, dafür rollt die Performance nun weicher.
Und vor allem: das ist per se besser produziert als Dark Matter. Kann man also durchaus so machen!
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