Zach Bryan & Kings of Leon – Bowery

von am 8. August 2025 in Single

Zach Bryan & Kings of Leon – Bowery

Zach Bryan und die Kings of Leon haben das via Instagram angeteaserte Bowery von einem langsamen, verletzlichen Acoustic-Song als flotten Americana-Rocker im Bandsound zur Hitsingle angetaucht.

Dass sich der seiner Feature-Vorliebe aktuell freigiebig auslebende X/Twitter-Melancholiker und die (mittlerweile als Support Act für ihn agierenden) Followills verdammt gut verstehen, zeigte sich unlängst ja unter anderem auch beim Gipfeltreffen mit dem Boss. Welch großer Kings of Leon-Fan Bryan tatsächlich ist, wird nun anhand von Bowery aber sogar noch deutlicher unterstrichen.
Nach der die Grundlage für den Song bildenden ersten Strophe (die hinter der mutmaßlichen Where is My Mind-Verneigung im Studio melodisch typische Muster bedienend wie eine vage folkige Erinnerung an Tell it to My Heart mit einer Prise Oak Island anmutet) tritt Bryan nämlich hinter die Familienbande zurück und agiert eher unterstützend, während ein Arena-tauglicher Southern Rocker mit hymnisch polterndem Instant-Ohrwurm-Refrain und Selftitled-Flair die Arme öffnet: You picked the wrong one/ If you’re in it for the long run/ ‚Cause I got the passion/ But I don’t give it away/ But when the time’s right/ I’m a hell of a good night/ I’ll make you burn bright/ As the heat of the day“.

Bowery ist mit subtiler Fidel (und ohne Bläser!) eine catchy zündenden Symbiose aus den Vorzügen beider Parteien, die sich großartig – und vor allem scheinbar so unangestrengt – ergänzen: Wo die zuletzt ihre Form ohnedies halbwegs wiedergefunden habenden Kings of Leon in Sachen Songwriting durch das zuverlässig/ vertraute/ unfehlbare Fundament in der Kooperation profitieren, bekommt Bryans dem Horizont entgegenstürmende Sehnsucht und die Aufbruchstimmung zum epischen Pathos durch die Expertise der Band mehr Gewicht – spätestens wenn man mit fetzenden Solo den Himmel strahlen lässt.
Dass der Song dabei in Sachen Exzessivität nicht ausgereizt wird und Bowery mit knapp drei Minuten Spielzeit ohnedies viel zu knapp an der Leine gehalten wird – die Amplituden der Nummer hätten generell stärker und länger ausgereizt sein müssen! – sind dann kleine Schönhheitsfeler, die man dem leicht zugänglichen Hit aber gerne verzeiht. Außerdem gilt es ja auch abzuwarten, welche Entwicklungen die Nummer – live auf Solopfaden und womöglich ja sogar auf ihrem Weg zu With Heaven On Top – noch erfahren wird.

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