Barry Burns & Kathryn Joseph – Lorica Pink

Lorica Pink ist die ideale Einstimmung auf die noch kommenden Stopps der Mogwai World Tour 2025: Barry Burns macht gemeinsame Sache mit Support Act- und Label-Kollegin Kathryn Joseph.
Man könnte Lorica Pink wie selbstverständlich als den perfekt passenden Epilog von The Bad Fire verstehen, als ruhigen Nachhall von God Gets You Back. So, wie Burns und Joseph hier einen ambiebten Postrock malen, der in seiner Space-Nachdenklichkeit formoffen und melancholisch mit geschlossenen Augen sinnierend eine in sich gehende Aufbruchstimmung andeutet – das Epische im Stillen und Verhaltenen kreiert.
Die fünf Minuten drehen sich und mit zurückhaltender Intensitätim Kreis, addieren chorale Texturen, sphärisch und erhaben, mystisch und auf synthetische Weise krautig. Eben wie der Score, der an No Man’s Sky erinnernd hinter dem Autopilot des elften Studioalbums der Schotten zu entdecken sein könnte.
Nur ist diese Deutung wohl falsch, wie der Beipackzettel aufklärt:
„Lorica Pink is a beautiful collaborative track by Mogwais Barry Burns and Kathryn Joseph. Commissioned for the launch of innovative whisky distillery Fetter Cairn Whiskys new Vanguard Series – a set of whiskies which explores flavour through the senses“. Noch weiter geht es hier ins Detail.
Doch Auftragsarbeit oder nicht: Entlang seines subtilen Spannungsbogens ist Lorica Pink tatsächlich eine wunderbare, eine assoziative Nummer, die für sich alleine stehend etwas ziellos wirkt, aber gerade dadurch den niemals greifbaren Rahmen einer epischen Sehnsucht kreiert, in die man sich verlieren kann und die gerne noch deutlich mehr Spielzeit bekommen hätte dürfe.
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