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Ursprünglich hat gefühlt alles darauf hingedeutet, dass God Gets You Back kein Vorbote für den regulären Album-Nachfolger des 2021er Diskografie-Highlights As The Love Continues ist. Nun kommt es doch anders - diesbezüglich schafft die Ankündigung von The Bad Fire Gewissheit.
Natürlich verspricht und hält alleine das Mogwai-Gütesiegel ein gewohnt hochklassigen Postrock-Niveau mit Ambient-Schattierungen in der Score-Gangart. Dennoch gehört der Soundtrack der ersten Staffel von Black Bird für sich alleine stehend zu den weniger essentiellen Arbeiten der Schotten.
„This is Mogwai's new song, Boltfor. They began recording the track during the sessions for their last album As The Love Continues and finished it this year at their own studio in Glasgow, Castle of Doom.“
Auch mit prominenten Gästen an Bord bleiben Mogwai wertkonservativ und haben mit (dem seinen Titel ideal wählenden, weil die Zuneigung für die schottische Instanz ansatzlos fortsetzenden) As the Love Continues ein überraschungsarmes und auch unspektakuläre Album aufgenommen - also ihr zehntes rundum tolles in Folge.
Knapp vier Monate nach dem Soundtrack zu ZeroZeroZero spendieren Mogwai via Bandcamp (abermals mit NYP-Großzügigkeit ausgewiesen) das Live-Compilation-Album 2018.
Mehr Soundtrack waren Mogwai noch nie: Für den (zuerst nach eigenem finanziellen Ermessen vertriebenen) Score der italienischen Serie ZeroZeroZero gehen die Schotten weit wie nie vom Postrock weg, hinein in den Ambient.
KIN, das Science Fiction-Langfilmdebüt (und gleichzeitige Remake des hauseigenen Bag Man aus dem Jahr 2014) von Jonathan und Josh Baker, holt sich aktuell bestenfalls durchwachsene Kritiken ab. Der dazugehörige Soundtrack von Mogwai darf sich aber vollkommen zu Recht feiern lassen.
Weder der Ausstieg von Gründungsmitglied John Cummings noch eine demonstrativ irritierende Vorabsingle bringen Every Country's Sun aus dem Plansoll: Mogwai liefern nach dem neuerlichen Soundtrack-Ausflug Atomic auch auf ihrem neunten regulären Studioalbum anstandslos ab und nehmen ihre eigene Zuverlässigkeit dabei sogar wieder etwas härter in die Mangel, als zuletzt.
Durchaus auf Augenhöhe mit den regulären Studioalben der Schotten: Mit Atomic fügt sich eine weitere Soundtrack-Auftragsarbeit als logische Fortsetzung nahtlos in den klangmalenden Mogwai'schen Postrock-Kosmos ein.
Hier wird natürlich nicht geravt, aber der Synthesizer gerät heftiger unter Druck als sonst, denn die Schotten führen auf dem dritten Album seit ihrer tiefschürfenden Quasi-Neuerfindung 'Mr. Beast' ein weiteres Mal vor, wie sich ihren kompakten Instrumentallandschaften neue Facetten abgewinnen lassen: 'Rave Tapes' ist eine Aussichtsplattform über die bisherige Discographie von Mogwai, die gleichzeitig den Blick auf weniger ausführlich erschlossenes Territorium schweifen lässt, ohne die Dinge dabei zu überstürzen.