Bloc Party – The High Life
Ohne einmal mehr gleich zum Einstieg den Silent Alarm-Zeiten nachzutrauern: Die Richtung stimmt nach der qualitativen Kurskorrektur Alpha Games für Kele und Co. mittels der The High Life EP nach wie vor.
Bloc Party pendeln sich nach dem gelungenen Studioalbum aus dem Vorjahr auf einen rundum soliden Level ein, der kaum etwas falsch, aber auch wirklich nichts wirklich überragend macht. Weniger gut gelungenen ist dabei der Rahmen aus dem eröffnenden Titelstück High Life (wo im ästhetischen Fahrwasser der Foals unaufgeregt funky eine rollende Tanzbarkeit mit entspanntem Indie-Disco-Schmiss, mathy Gitarren, Handclaps und Percussion erzeugt wird, die aber viel zu harmlos, langweilig und gefällig bleibt) sowie dem Closer The Blood Moon (das eine Bigmouth Strikes Again-Reminiszenz mit ambienter Patina leider in eine etwas zu fluffig sein wollende Pop-Seichte führt), derweil die Mitte der EP überzeugt, ohne zu begeistern.
Keep It Rolling ist ein gelungener Standard mit subtilem, weichem Drive und emotionaler Melancholie, die sich dank des (nichtsdestotrotz etwas verschenkten) KennyHoopla (an der Schwelle zum Gimmick-Feature?) auf der Gästeliste am Ende in der weihevollen Atmosphäre sogar kurz den Frust von der Seele schreit, dabei alle Konsequenz aber höchstens vage andeutet.
Ein Schicksal, das auch die an sich schöne Ballade Blue als Highlight teilt, indem sie wie eine kontemplativ entschleunigte Erinnerung an den Sound und das Gefühl des ersten Bloc Party-Albums wirkt, auch leicht wirbelnd an Fahrt aufnimmt, die vage erhebende Stimmung aber ebenso unverbindlich plätschern lässt. Weswegen trotz mittlerweile gesunkener Ansprüche an Bloc Party durchaus möglich ist, der High Life EP angenehmes Wohlwollen entgegenzubringen und die insgesamt 13 Minuten schnell vergessen trotzdem vor allem ziemlich egal zu finden.
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