Album
Andy Falkous ist derzeit arbeitslos. Weil seine Kumpels von Future of the Left aber keine Zeit hatten um ihm beim Vertonen seines Missmutes unter die Arme zu greifen, hebt Falco als Beschäftigungstherapie kurzerhand eine neue Baustelle ("one 'man'. band. NOT a solo artist.") aus der Taufe. Tatsächlich neue Erkenntnisse über den musikalischen Kosmos des Walisers liefert Christian Fitness dabei allerdings keine.
Mit der kürzesten Pause zwischen zwei Alben seit annähernd 30 Jahren und nur knappe 32 Monate nach 'Old Ideas' beschenkt Leonard Cohen seine Anhängerschaft pünktlich zum eigenen 80. Geburtstag mit der neuerlichen Erkenntnis, dass der kanadische Poet weiterhin sich selbst der würdigste Nachlassverwalter bleibt.
Seit 'Kentucky' vor weiß man: Austin Lunn ist ein Folkmusiker im Körper eines Black Metal-Derwischs und ein Anarchist und fähiger Träumer, wenn es darum geht, sein Songwriting zwischen den Stühlen zu positionieren. Zwei Jahre später denkt 'Roads to the North' die scheuklappenbefreiten Ansätze seines Vorgängers mit noch weiterem Blickwinkel und gleichzeitig geschärfterem Fokus imposant weiter.
Ausgerechnet pünktlich zum Comeback von Death From Above 1979 frisst der Feuilleton einem jüngeren Bass/Schlagzeug-Duo aus der Hand. Vielleicht kein Wunder, bei der Menge an Jack White, die Royal Blood inhaliert haben.
Hatte 'Cope' mit ein wenig Abstand womöglich selbst für seine Schöpfer zu viel Schlagseite? Die Vermutung könnte zumindest naheliegen, nehmen sich Andy Hull und seine Jungs die Songs ihres vierten Albums doch keine 6 Monate nach dessen Veröffentlichung noch einmal zur Brust: und kippen prompt ins nächste Extrem.
Auf Wiedersehen Vergangenheit, Hallo Zukunft. Das mögen sich Thirteen Days aus Klagenfurt in den letzten Monaten und Jahren einige Male gedacht haben: Management-Probleme, die Hälfte der Band verabschiedete sich nach und nach und wurde durch Mitglieder der steirischen Kombo Days in Paradise ersetzt. Zudem wurde dem Power-Poppunk früherer Tage zugunsten eines rockig-alternativen Sounds abgeschworen. Herausgekommen ist 'Goodbye to Yesterday', ein ambivalentes Album.
Den Entwicklungsschritt, den This Will Destroy You zwischen ihrem selbstbetitelten, nach allen Regeln der Genrekunst spielenden Debüt, und dem abgeschotteten "Doomgaze" des bisweilen regerecht hoffnungslos in sich gekehrten 'Tunnel Blanket' mutmaßlich übersprungen zu haben schienen, holt das Quartett aus Texas nun nicht nur nach - es fächert beim Zurückrudern seinen Postrock gleichzeitig abermals um Nuancen weiter auf.
"Are you a pusher/ Or are you a puller?" fragen alt-J vor perlenden Lagerfeuer-Akustikgitarren und schmiegen sich abseits des Momentums in Samthandschuhe: "I pull the weight towards me". Dabei positionieren sich die nunmehr als Trio firmierenden Mercury Prize-träger mit dem Nachfolger ihres Sensationsdebüt vor allem als Drifter, die auf 'This is All Yours' mit geschlossenen Augen durch ihre schlauen Indie-Konstruktionen schweben.
Manuel Normal, bekannt durch seinen zweiten Platz beim FM4-Protestsongcontest 2007, liefert mit seinem mittlerweile dritten Album 'Normal is des ned' ein vielseitiges Werk ab, in dem vor allem eines im Mittelpunkt steht: der Mühlviertler-Dialekt.