Eyes – Spinner

Eyes drehen mit Spinner an den richtigen Schrauben, um nach Congratulations noch weiter durch die Mathcore-Decke gehen zu können. Leider führt dies allerdings auch zu ihrem bisher schwächsten Album.
Dass das dänische Quintett nach dem japanophilen Vintage-Commercial-Intros OP1 mit Better eine Attacke von der Leine lässt, die sich in unter Minute herrlich keifend und bolzend verausgabt, mag eine archetypische Eröffnung sein, führt aber ohne Überraschungen dennoch ein kleines Stück weit auf eine falsche Fährte.
Denn von (dem Feral Nature/ Tower-Feature von Selma Bahner in) The Captain weg rücken Eyes mit einer klaren, prägnanten Produktion die rockigen Grundfesten deutlicher als bisher in den Fokus und machen ihren Sound über die Repetition von catchy bratenden Southern-Riffs und mahlenden Grooves ausgehend zugänglicher denn je – zumindest für all jene, die Every Time I Die (mit einer Prise Dillinger garniert) nichtsdestotrotz vermissen.
Leider kommt das Songwriting der Band gerade in Summe dabei diesmal aber einfach nicht über den soliden Standard hinaus – selbst wenn die Bridge von Beelzebub, the Hypocrite bereits mit der Dissonanz flirtet und das unterwältigende (weil: Potential zu assimilierend verschwende) Save Face on a Regular Basis dann mit KEN mode-Mann Jesse Matthewson noch direkter in den Noise Rock abbiegt.
Vor allem das letzte Drittel der Platte verliert sich indifferent und beginnt sich zu ziehen, wenn Moving Day for the Overton Window und die headbangende Shortstop-Party Clown psychotisch schimmernd ihre Riffs zu stoisch deklinieren. Euphorie ist deswegen subjektiv keine angesagt. Weil Spinner in seiner generisch anmutenden Mathcore-Simplizität aber selbst dann ein effektives, weil funktional und fett lieferndes Genre-Brett ist, drehen sich Eyes aus ihrer Entwicklung letztendlich jedoch auch keinen Strick.
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