Nestor – In The Name Of Rock’n’Roll

von am 8. Mai 2025 in Single

Nestor – In The Name Of Rock’n’Roll

In The Name Of Rock’n’Roll ist ein Song, der an einem sonnigen Nachmittag auf einer Grillparty mit Freunden on repeat läuft. Es ist aber auch der perfekte Song, um vier Jahre Brüderschaft im Namen des Rock ’n‘ Roll zu begehen.

Die Schweden zählen also nur die Zeit seit ihrer Reunion 2021 – und das wohl aus gutem Grund: Seit damals trägt die Karriere der Band über die beiden Alben Kids in a Ghost Town und Teenage Rebel Früchte.
Objektiv lassen sich diese in starken Absatzzahlen und guten Chart-Platzierungen messen, subjektiv anhand des Umstands, das Tobias Gustavsson (Vocals), Jonny Wemmenstedt (Gitarre), Bassist Marcus Åblad, Martin Frejinger (Keyboard) und Drummer Mattias Carlsson mit Last to Know einer der besten Songs des vergangenen Jahres gelungen ist.

Diesen scheint In The Name Of Rock’n’Roll – im Titel und Habitus freilich nicht weit von bierernsten The Darkness entfernt – nun auch zumindest beim Einstieg in den Refrain heimlich zu paraphrasieren. Tatsächlich ist es aber wohl eher so, dass die Standalone Single, wie praktisch alle Nestor-Nummer wie ein Versatzstück aus alten AOR / Heavy / Hard Rock-Klassikern der 80er sowieso absolut assoziativ angelegt ist.
We made a future/ But got stuck in the past/ Like a tour bus love affair/ Never meant to last“ heißt es da voller Sehnsucht, Nostalgie und dem nach vorne strebendem Optimismus – was anderswo Plattitüden wären, sind hier kein Lippenbekenntnis, sondern authentische Gesten.

Die vier Minuten der Nummer erreichen zwar nicht die Höhen des bisherigen Schaffens-Zenits Last to Know, hätten aber – ganz ohne Euphorie, wiewohl wachsender Befriedigung der an die Band gestellten Ansprüche – grundsolide zu den besseren Standards von Teenage Rebel gehört. Mit klimperndem Piano und einem wirklich coolen Gitarrensolo als Sahnestück ist die wenig subtile Hook der Nummer aber eben auch ein solider Ohrwurm, der zudem von seiner Erscheinungsform profitiert, indem er, auf sich alleine gestellt, mit niemandem das Rampenlicht teilen oder etwaige Schatten fürchten muss.

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