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Im Rahmen des Singer/Songwriter Mini-Festivals Autumn Leaves 2012, das vom 22. bis 24.11. im kleinen Saal des Orpheums stattfand, gab sich am zweiten Tag Nick Talbot, seines Zeichens kreativer Kopf hinter der Bristoler Melancholiker-Institution Gravenhurst, die Ehre. Passend und auf durchwegs vernünftigem Niveau eingestimmt wurde man durch die beinahe vollständigen Dänen Broken Twin und Mark Andrew Hamilton, dem Oberhaupt der kanadischen Kombo Woodpigeon.
Wer denkt, dass dem Noiserock 2012 nichts mehr hinzuzufügen ist, den belehren drei junge Kanadier auf ihrem Debütalbum ungestüm eines besseren. Warum 'Metz' dabei allerorts derart durch die Decken geht, bleibt letztendlich offen - aber auch egal, denn dafür knallen elf Songs in nicht einmal 30 Minuten schlicht zu kompromisslos und wuchtig aus den berstenden Boxen.
Death Cab for Cutie Samtstimme Benjamin Gibbard tobt sich auf Solopfaden in allen herzergreifenden Facetten seines umfangreichen Pop-Empfindes aus. Eine unspektakulär schöne Sache, die sich die Sorgen von der Seele singt.
Nach vier Jahren Pause sind Bloc Party aus dem Dance-Land zurückgekehrt, erfinden sich trotz anhaltender Electro-Ambitionen im Untergrund und zahlreichen Metal-Anleihen (!) für 'Four' endlich wieder post-punkigen Rockband neu.
Der Springsteen und Pearl Jam erprobte Brendan O'Brien gibt The Gaslight Anthem den Feinschliff für die großen Bühnen dieser Welt. Derartig offen aber nebensächlich zelebriert steht die so lang gehegte Affinität zum Stadion den vier aus New Jersey auch ausgezeichnet.
Verweigerungshaltung auf isländisch: Sigur Rós setzen dort an, wo sie vor gut einem Jahrzehnt die Abzweigung vom Ambient weg Richtung ansatzweiser Konventionalität genommen haben. Ihr sechstes Studioalbum ist so eine subtile Soundlandschaft geworden, in der man sich verlieren kann - man frage nur Orri Páll Dýrason!