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Wie jedes Jahr stellt sich die Frage, ob zumindest eine Handvoll der tollen Alben, die es aus unterschiedlichen Gründen nicht in die regulären Top 50 geschafft haben, einfach unter den Tisch fallen sollen, nicht: Für ein kleines bisschen des verdienten Spotlights sind die Honorable Mentions da. Auch wenn die heuer aus allen Nähten platzen, weil die Lage 2024 insofern besonders präkerer war, da der Schwall an herausragenden Veröffentlichungen selbst im Dezember nicht abreißen wollte.
Stand Jetzt müsste man dem EP-Format keine allzu lange Lebensdauer mehr zutrauen. Denn wo im Streaming-Zeitalter Mini-Alben längst als vollwertige Langspieler ausgegeben werden, um dem Algorithmus entgegenzukommen, ist manspätestens heuer auch zum weitaus nervenderen Trend übergegangen (bzw. im exzessiven Ausmaß in die Hochphase der CD zurückgekehrt), regulären Alben kurz nach deren Release noch mindestens eine Special Edition nachzujagen, anstatt das zusätzliche Material separat als EP zu veröffentlichen.
Ist Forgiveness & the Grain in der Schnittmenge aus Hum und Boris die Umkehrschub-Reaktion auf das Empire State Bastard-Debüt Rivers of Heresy aus dem Vorjahr? Oder gar das Album, das knapp zwei Dekaden nach dem unsterblichen Music for a Nurse aus der Erinnerung an den schönsten Oceansize-Song heraus gewachsen ist?
Das kanadische (Mehr-oder-Minder-) Allstar-Quartett We Are Winter’s Blue And Radiant Children wärmt die kalte Jahreszeit auf "NO MORE APOCALYPSE FATHER" mit ihrem mysteriösen Postrock und Ambientgaze.
Memoir of a Sparklemuffin ist, zwei Jahre nach dem im Vergleich hierzu regelrecht bescheiden wirkenden Debüt I Can't Let Go ein 18 Stücke umfassendes Song-Sammelsurium, das vom Indie Rock über den Dreampop bis zum Dancefloor beinahe alles können will.
Der Soundtrack zum Action-Reboot Twisters gibt einen guten Überblick über einzelnen Höhen, zahlreichen Tiefen und das oftmals einfach austauschbar durchschnittliche Niveau des US Contemporary/ Bro-Country Pop/Rock-Mainstream-Business.
Auf ihrer dritten EP seit 2018 finden Life's Question zwei Jahre nach ihrem Debütalbum World Full Of... endlich ihre eigene Nische in der Szene - indem sie die melodischen Aspekte ihren Sound prägen lassen.
Nochmal um ein paar Nuancen konsequenter, was die Eingängigkeit betrifft: Ulcerate fahren auf Cutting the Throat of God den zu voller Blüte gekommenen Ertrag ein, der mit Stare into Death and Be Still von der womöglich derzeit besten Dissonant Tech Death Metal-Band dieses Planeten ausgesät wurde.
Jessas: Nach Tapir! und Ugly taucht durch die This Old House EP mit Mary in the Junkyard schon die nächste vielversprechende Kombo aus dem Windmill Brixton-Umfeld auf dem Radar der breiteren öffentlichen Wahrnehmung auf.
Ein Mehr an Hardcore- und Punk-Attitüde samt kompakterem Songwriting als Nabelschau für NOLA. Oder: Thou bleiben mit Umbilical auf eine andere Art als bisher die beste Sludge-Band der Welt.