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Dass AFI ihr zehntes Studioalbum (wie bereits die gleichnamige und ungebilligte 2014er-Best of-Compilation) nach sich selbst benannt und dazu offiziell mit (The Blood Album) untertitelt haben, macht durchaus Sinn: Davoy Havok und Co. haben sich hier eine alternative Retrospektive durch alle Bandphasen gezüchtet, die zumindest oberflächlich die Quadratur des Kreises suggeriert.
Brian King und David Prowse sind immer noch Experten für Rock-Hymnen, die den Moment feiern, als gäbe es kein Morgen. Auf Near to the Wild Heart of Life wollen sie jedoch mehr und haben - unglaublich, aber wahr! - einen Grower aufgenommen, der durchaus Zeit verlangt.
Das zweite Album mit den Rattlesnakes nimmt eine Kurskorrektur vom Punk und Hardcore zum Rock'n'Roll und Pop vor und schafft damit nicht nur gewissermaßen, woran das plumpe Anthems noch scheiterte, sondern lässt Frank Carter anhand von Modern Ruin auch breitenwirksam daran arbeiten, wieder zum Liebkind des NME zu werden.
Wayne Coyne, Michael Ivans, Steven Drozd und Co. bleiben dem elektronischen Krautrock treu, der sich seit dem Paradigmenwechsel Embryonic über die Flaming Lips gestülpt hat, öffnen auf Oczy Mlody - "eyes of the young" - aber unterschwellig wieder lieblichere Räume für friedliche Melodien. Miley Cyrus sei Dank.
Das zweite Soloalbum der Desert Rock-Legende konzentriert sich auf das Wesentliche: The Coyote Who Spoke in Tongues inszeniert John Garcias mächtiges Organ vor dem Hintergrund zurückgenommener Akustik-Stoner samt vereinzelter Streifzüge durch die Discografie von Kyuss.
Unglaublich aber wahr: Chavez haben sich offiziell nie getrennt, seit vor knapp 20 Jahren ihr zweites Studioalbum [amazon_link id="B0000036W6" target="_blank" ]Ride the Fader[/amazon_link] (und bis dato auch aktuellstes Lebenszeichen) veröffentlicht wurde und die ewige Nischensensation um Matt Sweeney danach in der Versenkung verschwand. Cockfighters wird an dem damals zementierten Status Quo der Band zwar wenig ändern, macht aber definitiv Lust auf mehr.
Mit den drei Jahren und drei Monaten, die seit The Mediator Between Head and Hands Must Be the Heart vergangen sind, mag die längste Plattenpause ihrer Geschichte hinter Sepultura liegen, doch Andreas Kisser hält die brasilianische Thrash-Institution auf Kurs: Machine Messiah sollte nicht das Schicksal seiner Vorgängeralben teilen, sondern rechtfertigt seine Existenz unmittelbar als vielleicht stärkstes Album der Post-[amazon_link id="B000000H5K" target="_blank" ]Roots[/amazon_link]-Phase.
Nach (dem durch ein furchtbar aufdringlich und unnatürlich verschraubtes Brechstangen/Party-Hall & Oates-Sample samt hacklig beschämender Tanzbewegungen verunstalteten) Hold On darf Entwarnung gegeben werden: The xx haben ihr Drittwerk zwar in jene Schiene entwickelt, die die phasenweise groteske Vorabsingle befürchten ließ - kriegen auf Albumlänge aber trotz (oder gerade wegen) kluger Veränderungen im Detail auf I See You den spannenden Spagat zur minimalistischen Stimmungsmusik hin.
Pünktlich zum 70. Geburtstag des vor einem Jahr verstorbenen David Bowie serviert Columbia auf separaten, ausschließlich digitalen Weg nun noch einmal jene drei Songs aus den Blackstar-Sessions, die bisher nur auf dem im Oktober veröffentlichten Broadway-Musical-Soundtrack [amazon_link id="B01L0EIW4U" target="_blank" ]Lazarus: Original Cast Recording[/amazon_link] zu finden waren.
Run the Jewels zeigen allen bereits erstellten Jahresbestenlisten die lange Nase und biegen 6 Tage vor 2017 - und gut einen Monat vor dem anvisierten physikalischen Veröffentlichungsdatum - mit ihrem dritten Studioalbum um die Ecke: "It's a christmas fucking miracle!"