Suche nach: nerven
Spätestens seit Die Nerven vor rund einem Jahrzehnt ihren endgültigen Durchbruch hinlegten, hat sich das Stuttgarter Trio als absolute herausragende Live-Bank etabliert, die einfach immer geht. Die 100 Milliarden Dezibel Tour stellt dies sogar mit ausführlichem Blick in die Zukunft unter Beweis.
Schwer zu sagen, ob die Songs vom aktuellen Studioalbum 'Out' auf der Bühne tatsächlich noch einmal soviel stärker zünden als auf Platte, oder ob die Konzerte der Nerven einfach immer besser werden. So oder so gilt jedenfalls: auf dem Livesektor kann dem Stuttgarter Trio momentan einfach kaum jemand das Wasser reichen.
Das installierte Hoheitsgebiet ist nicht mehr genug, Wohlfühl- oder Komfortzone gibt es für die Stuttgarter ohnedies per se keine. Die Nerven machen es auf dem Glitterhouse-Einstand 'Out' deswegen niemandem leicht und wachsen kratzbürstig gegen den Strich gekämmt kurzerhand dort weiter, wo 'Fun' sich vor nicht einmal eineinhalb Jahren verausgabte.
'Does Humor belong in Music?' wollte schon Frank Zappa wissen. Die Nerven aus Stuttgart antworten darauf mit 'Fun', einer ungemütlichen Platte, die keinen Wert auf Schenkelklopfer oder gar explizite Freundlichkeit legt.
Die Nerven sind sowas wie die Band der Stunde, an 'Fun' kommt man aktuell einfach nicht vorbei. Live kann das "beste Trio seit Trio" (© Standard) im sehr gut gefüllten Forum Stadtpark dann im direkten Vergleich zum Tonträger sogar noch locker eins drauflegen.
"Das ist mehr Albtraum als Traum" und natürlich keine Platte voller Jux und Schabernack. Aber muss man Die Nerven angesichts der geradezu obszönen irritierenden Titelwahl auch tatsächlich gleich als hemmungslose Zyniker betrachten?
Justament kurz nach den dreißigjährigen Jubiläen seiner ersten beiden Solowerke tut Billy Idol mit seinem Comeback-Langspieler Dream Into It ernüchternd viel dafür, es sich in der mediokren Welt der Poprock-Belanglosigkeit bequem zu machen.
Brann Dailor, Bill Kelliher und Troy Sanders machen weiter. Doch mit dem augenscheinlich amikal vollzogenen Ausstieg von Brend Hinds am 7. März 2025 steht nach ziemlich genau einem Vierteljahrhundert eine markante Zäsur im Hause Mastodon an. Weswegen der Zeitpunkt des Endes des klassichen Line-Ups dann auch ein idealer Zeitpunkt ist, um auf die bisherige Diskografie der Band zurückzublicken.
God Complex haben sich doch noch einmal zusammengerauft und legen vier Jahre nach ihrem als Schwanengesang deklariertem Debütalbum mit He Watches in Silence mehr als nur ein Comeback-Zertifikat aufgenommen.
Auf Johnny Cash folgt Bob Dylan: Fast zwei Jahrzehnte nach Walk the Line hat James Mangold mit A Complete Unknown wieder einen biographischen Spielfilm über einen ikonischen Musiker gedreht.