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Die Geschichte der Strokes war ja immer schon eine der Dualität des Gestern und Morgen - seit sich die New Yorker vor knapp zwei Jahrzehnten derart prägend bei Vergangenem bedienten, um plötzlich als Zukunft des Rock gepriesen zu werden. Von dieser Prognose mag 2020 vielleicht wenig übrig sein, doch war der zeitliche Kontrast, in dem die Band operiert, lange nicht mehr derart eklatant spürbar wie auf The New Abnormal.
Drei neue Songs als Rekapitulation, Standpunktverortung und Weichenstellung: Mit ihrer ersten EP seit 2001 und dem Neubeginn auf Cult öffnen The Strokes jeweils ein Fenster zur bandeigenen Future Present Past.
'Comedown Machine' flacht die qualitativen Schwankungen des zerrütteten Vorgängers zu einem homogeneren Gesamten ab und landet deswegen nicht nur dort, wo wohl bereits 'Angles' als Album hin wollte - sondern erfüllt Julian Casablancas vielleicht insgeheim sogar den Traum, den er für seine Band bereits 2003 gehegt haben muss.
Für Ex-Sharks-Vorstand James Mattock und The Violent Hearts nähert sich langsam aber sicher der Release des lange auf sich warten gelassen habenden Debütalbums - Everything and Nothing. Darauf deutet nach einer Neuauflage der Single Porcelain World nun auch das Bandcamp-Kurzformat In Isolation an.
Poppiger Indierock mit gut dosiert schrägem Charakter hinter einer neuen Massentauglichkeit: Vier Ladies aus Madrid sind mit The Prettiest Curse motiviert, den nächsten Karrieresprung zu tätigen.
Matt McJunkins und Jeff Friedl haben sich als in der Szene vielbeschäftigte Erfüllungsgehilfen für Ashes Divide kennen gelernt und ihr blindes Verständnis miteinander über Puscifer und A Perfect Circle vertieft. Auf eigenen Beinen stehend gelingt den beiden als The Beta Machine jedoch nur relativ unspektakulärer Alternative Rock.
Nach dem sich erfreulich ambitioniert zeigenden English Graffiti rudern The Vaccines auf Nummer Sicher gehend mit Ansage zurück zu Ihren Wurzeln. Aufgrund der daraus resultierenden Stafette an Hits kann man dem Viertwerk Combat Sports für diesen grundsätzlich ernüchternden Schritt aber überraschenderweise gar nicht böse sein.
Während Albert Hammond Jr. das Vermächtnis der Strokes mit dem verdammt zuverlässigen Francis Trouble solide verwaltet, zelebriert Julian Casablancas die anhaltende Funkstille seiner Stammband nach Past Present Future ein weiteres Mal als Option zum Überschuss, hat für Virtue die psychotische Unberechenbarkeit des Debüts aber gegen eine sich selbstgefällig labende Unausgegorenheit getauscht.
James Mercer beweist mit Heartworms einmal mehr, dass die so eingängigen wie bescheidenen Melodien anstandslos aus ihm herauspurzeln. Leider allerdings auch, warum diese Gabe ohne die Leichtigkeit der The Shins-Frühphase und zudem falschen Sound-Outfit trotzdem zu wenig wert ist.
Noch einen Aufguss ihrer nach wie vor ganz vortrefflichen Debüt-Hitschleuder ‘What Did You Expect From The Vaccines?' wie das souveräne 2012er Zweitwerk 'Come of Age' wollte Vaccines-Chef Justin Young wohl am wenigsten seiner eigenen Band abermals zumuten. Dafür, dass die angestrebten Expansionsabsichten nach der kurzen Auszeit gelingen, sorgt dann schon alleine der Sound von Produzent Dave Fridman.