Death Cab for Cutie – Asphalt Meadows (Acoustic)

von am 15. März 2023 in Sonstiges

Death Cab for Cutie – Asphalt Meadows (Acoustic)

Der markant elektronisch aufgeladene, auf digitalem Austausch-Weg entstandene Sound war und ist ein elementarer Baustein von Asphalt Meadows – dem besten Death Cab for Cutie-Album seit vielen Jahren.

Eine Ausgangssituation, die dem an sich wirklich bocklangweilig durchgenudelten 08/15-Konzept, die Platte einfach noch einmal als Acoustic-Version neu aufzulegen, zumindest im Ansatz einen interessant sein könnenden Vorgeschmack verleiht – letztendlich aber überschaubar spannend für ein ordentliches Ergebnis exakt entlang der Erwartungshaltung sorgt, zumindest dem unersättlichen Fan Freude bereitend, ohne jedoch eine essentiellere Form als die Original-Varianten einzunehmen.

Gleich I don’t know how I survive ersetzt die Wucht seiner 2022er-Vorstellung gegen die Sanftheit weiblicher Backing-Vocals, ganz exemplarisch für den gängigen Tenor der Acoustic-Perspektive.  Roman Candles klimpert etwas mehr und das Titelstück agiert noch verträumter, derweil Here to Forever seinen rhythmischen Twist gegen ein gemütliches Plätschern getauscht hat, das markante Foxglove through the clearcut nunmehr malerisch auf sanfte Streicher setzt und I miss strangers, das entschleunigte Fragments from the decade und (das für einen runderen, versöhnlicher geschlossenen und nicht so sehr nach Aufbruchstimmung klingenden Abschluss eines unscheinbareren Spannungsbogen sorgende) I’ll never give up on you sogar ein klein bisschen schöner (deswegen aber nicht zwangsläufig besser) sind als die ursprünglichen Versionen.

Manchmal wirken die Texturen und das Klangbild dabei fast zu dünn und ungefährlich – können also nicht das Gewicht des regulären Albums erzeugen – doch meist sind Death Cab for Cutie im Umkehrschluss smart genug, die Nummern zu kürzen und damit die Stellschrauben in der luftigen Melancholie an den richtigen Stellen enger zu drehen, um all das nicht aufzuwiegende Vermissen elektronischer Konturen und majestätischer Gitarrenwände im überschaubaren Rahmen zu halten.
Dass man an Asphalt Meadows (Acoustic) als loyaler Anhänger auch in letzter Konsequenz nicht herum kommt, dafür sorgt aber The Plan, dieser wunderbarere Low-Tribut, der als ergreifende Slowcore-Grandezza berührend unter Haut geht und das Andenken an die viel zu früh von uns gegangene Mimi Parker auf ein Podest stellt. In Summe ein wirklich nettes Gesamtpaket!

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