Elder – Liminality / Dream State Return

von am 26. September 2025 in EP

Elder – Liminality / Dream State Return

Elder verabschieden sich aus dem Sabbatical, indem sie alte Ideen ausmisten und neu aufbereiten. Die vermeintliche Resteverwertung Liminality / Dream State Return markiert dabei ein veritables (weiteres) Karrierehighlight.

Before beginning to work on the next full-length in earnest, we decided it would be good to pick up a shelved project from years past as an excuse to get back in the saddle playing together. This work is mostly comprised of fragments written between the periods of Omens and Innate Passage, but which seemed to fit neither album. Meeting together in studio, we reworked the song and were surprised to see the session growing longer and longer as we jammed out into infinity. The result is a unique bit of Elder which has one foot in the past and one in the future.“ fassen Nicholas DiSalvo, Jack Donovan, Michael Risberg und Georg Edert den Entstehungsprozess und eigenen Verortungsversuch zusammen und ergänzen noch: „Liminality / Dream State Return explores the idea of the space in-between states of development; the lyrics were written mostly in a stream of consciousness while the song unfolded. For us, the project represents a picture of Elder in a transitory space.

Liminality und sein vergleichsweise kurzer Ausklang Dream State Return sind so zwar merklich ein Sammelsurium aus Ideen, letztlich aber dennoch ein ganzheitlicher, sich homogen wandelnder Organismus, der im typischen Trademark-Sound der Band wegen all dem, was im Verlauf einer quasi 19 minütigen Prog-Suite so organisch gewachsen und vollkommen zwanglos passiert, einfach nur staunen und das Fan-Herz (auch angesichts des tollen Artworks) strahlen lässt.
Hymnische Melodiebögen bäumen sich da heroisch auf und schwelgen dann wieder psychedelisch verträumt, beschwören Gitarrenwelten, die episch und majestätisch, knackig und kompakt sein können. Wie in Trance servieren Elder so viele coole Saitenlinien und zupfen irgendwann in der introspektiven Einkehr über dem analogen 70s-Keyboard-Teppich von Fabien de Menou. Atmosphärisch und fesselnd. Der retrofuturistische Charme im weitschweifenden Jam erzeugt ein kosmisches Funken und einen krautigen Drive – bis ein Tool’eskes Riffing den Appendix adelt.
Dass Elder das Szenario in einen verschrobenen Remix seiner selbst lenken und das Geschehen so etwas uninspiriert  abrupt abwürgen, ist vor allem deswegen ein Schönheitsfehler, weil man der weiterhin in Hochform agierenden Band noch stundenlang weiter zuhören hätte können. Zumal, und das muss explizit erwähnt werden, Nick DiSalvo stimmlich noch nie so gut – so ideal auf die Musik abgestimmt agierend – war, wie hier!

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