Filth is Eternal – Find Out

von am 14. Oktober 2023 in Album

Filth is Eternal – Find Out

Auf Find Out, ihrem zweiten Studioalbum seit der Umbenennung von Fucked and Bound in Filth is Eternal, sollte der Band um Lis Di Angelo der endgültige Durchbruch in die erste Hardcore Punk-Liga gelingen. Und darüber hinaus?

Immerhin peitscht Find Out dank der immer wieder melodisch aus dem Hall hochdrehenden, die Vokale schwelgend langziehenden Intonation seiner Frontfrau nicht nur immer wieder in assoziative Nähe einer aggressiveren, straighteren Wurzelbesinnung von Turnstile aus. Nein, die Gruppe aus Seattle schafft es auch, über die weiterhin rohe und ungefilterte Energie ihrer Dringlichkeit über 14 relativ atemlose Songs über 29 Minuten gleichzeitig ebenso präziser und akzentuierter angepisst zu wüten als bisher, sonder mithilfe der Produktion von Paul Fig (Slipknot, AFI, Alice In Chains) in Dave Grohl’s Studio 606 eine breitere Reibungsfläche zu erzeugen, die vordergründig grungige Elemente in die Palette aufnimmt und damit eine Art Konsens-Bereitschaft zeigt, die über den verschwitzten Szene-Pit hinausgeht.

Da schimmert der griffig straighte Punkrock mit Glam in den Gitarren (Crawl Space) oder gibt sich betont knackig und kompakt (Cherish, Roll Critical), wirbelt um catchy Motive mit verdammt viel Dynamik und The Bronx-Verve (Into the Curve), fast hardrockend rumorend (Pressure Me), oder serviert veritable Midtempo-Ohrwürmer (The Gate), während wie in All Mother die Distillers eine allgegenwärtige Referenz sind, Mastodon aber eher nur im mit psychedelischen Samthandschuhen angefassten Signal Decay, bevor das so homogene Find Out mit Last Exit und Loveless im ausnahmsweise schleppenden Tempo schwelgend ausblutet.
I’m not alone in this lonely place” schreit Di Angelo dazwischen irgendwann und bringt die gar nicht so ambivalente Dualität der Platte – eine authentische, schroffe Attitüde für breitenwirksam einladender Geste zu formulieren – damit eigentlich ziemlich gut auf den Punkt. Danach ist jedenfalls endgültig der Raum für die hier (noch? – man wird sehen!) ausgesparten Ausnahmesongs geschaffen.

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