GGGOLDDD – I Let My Hair Grow
Die Nachzügler-Standalone Single I Let My Hair Grow gibt Gelegenheit dazu, auch an dieser Stelle noch rückwirkend darauf hinzuweisen, dass GGGOLDDD mit This Shame Should Not Be Mine und dem dazugehörigen Roadburn-Dokument 2022 zwei ganz feine Veröffentlichungen verbuchen konnte.
Im Jahr nach diesen beiden Platten sowie der vorausgegangenen Quasi-Umbenennung folgt dabei mit I Let My Hair Grow eine überraschend einfach gestrickte, simpel eingängig aus dem Darkwave, Synth- und Art-Pop gebastelten Nummer, deren nachhaltiger Reiz mutmaßlich eher von überschaubarer Halbwertszeit ausfallen dürfte.
Dennoch ist es schön, wie GGGOLDDD eine düster gen Bat for Lashes-meets-Ioanna Gika schimmernde, aus den 80ern modulierte Abwärtsspirale baut, und diese sanft an einen im Distortion-Dampf gebadeten Beat (der jederzeit zum Dancefloor abbiegen könnte – dies aber, aus spannungstechnischer Sicht, leider, nicht tut) schwelgen lässt, melancholisch klimpernd die Sehnsucht einer stillen Dramatik beschwört, und die wirklich catchy ziehende Hook ohne kitschige Theatralik, aber ein bisschen viel gemütlich-gefälligem Pathos aufzieht – letzendlich dann doch ein erhebendes Gefühl anstrebend.
„We are very happy to release a new song for our European tour with MONO. ‘I L et My Hair Grow’ deals with the aftermath of trauma, accepting discomfort and letting go of what I can’t control. It picks up where we left you with our last album: it’s time for some healing now.“ fasst Milena Eva, die die Single gemeinsam mit Thomas Sciarone und Produzent Tom Dalgety (The Cult, Ghost, Siouxsie, Opeth) aufgenommen hat, die hier gezeigte versöhnliche Zugänglichkeit der eigenwilligen Niederländer gut zusammen: die knapp vier Minuten dieser als alleinstehende Single gut funktionierenden Überraschung bieten einen gelungenen (jedoch wirklich überraschende Ecken und Kanten vermissen lassenden) Appendix zu This Shame Should Not Be Mine.
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