Lou Barlow and Company – Only Fading / Sacrifice
Der mit Dinosaur Jr., Sebadoh, The Folk Implosion und einer vitalen (gerade digital in den vergangenen Jahren explodierenden) Solo-Diskografie offenbar nicht ausgelastete Lou Barlow hat eine neue Band – und mit dem Single-Doppel Only Fading sowie Sacrifice ein erstes Zeugnis davon.
Monte Arnstam (Percussion), Marc Seedorf (Bass, Produktion) und Jake Wardwell (Gitarre) bilden an sich das Trio Eat Fire Spring, stellen ihre Dienste aber nun als entsprechende Company in den Dienst von Lou Barlow (Gitarre, Vocals), um sich herrlich unmodisch aus der Zeit gefallenem Indierock hinzugeben, der angesichts der maßgeblichen Diskografie des Bandleaders auch stark selbstreferentiell ausgefallen ist.
Only Fading „is about waiting out a transition in a relationship. There’s a necessary and inevitable evolution that sometimes can feel endless and impossible only to resolve in unexpected ways. Musically, the song is reminiscent of Lou’s ‚Bakesale‘ and ‚Harmacy‘ era work with Sebadoh“ heißt es entsprechend im Beipackzettel zu einer flott und locker aus der Hüfte kommenden Nummer mit einem besonders geschmeidig intonierenden Barlow, der sich im ein bisschen knarzend-spröden Sound pudelwohl fühlt. Verständlicherweise: Das Songwriting ist supermelodisch, fast naiv liebenswürdig, zelebriert im Refrain mit melancholischem Wehmut sogar einen nonchalant hymnischen Singalong mit Ohrwurm-Potential.
Sacrifice („finds Lou puzzling out the way people, often hypocritically, dangle the prospect of self-denial as a way to greater power. The final line, „if you say that freedom has a price and freedom is the sacrifice, is there freedom after all?“ sums it up.“) pendelt weniger direkt ausgelegt, nostalgischer, fast traurig in sich gehend über den immer wieder aufköchelnden Gitarren, will sich dabei aber weder vollends für das Trübsal oder die Kakophonie entscheiden – und löst deswegen als Twist hinten raus einfach die Handbremse und tänzelt leger über den Horizont hinaus.
Womit sowohl Only Fading als auch Sacrifice an sich business as usual für die Beteiligten sein sollte – das junge Trio im Rücken dem szeneprominenten Vorstand aber eine wunderbar frische, knackige Plattform bietet: Lou Barlow and Company macht Bock!
Kommentieren