Portugal. The Man – uLu Selects Vol #2

Mit dem die Erwartungen hochschraubenden V.I.S. als außer Konkurrenz abliefernde Speerspitze bekommt die 2021 begonnene Nebenschiemen-Serie von Portugal. The Man mit uLu Selects Vol #2 einen Nachfolger.
Anstelle der Live-Archivsichtungen nutzt die in Portland beheimatete Band aus Alaska das Format im zweiten Teil mutmaßlich auf die Resteverwertung: Zumindest V.I.S. stammt ja bekanntlich aus den Sessions zu Chris Black Changed My Life und Silver Spoons wurde bereits vor über einem halben Jahrzehnt angeteasert, ähnliches gilt für Big Baby Bogata.
Wie dem auch sei: Die seit längerem bekannte Single bleibt in den dreampoppigen Grunge und Shoegaze schielend zwangsläufig nicht nur stilistisch bis auf weiteres eine Rarität im Kanon der Diskografie, auch qualitativ nimmt V.I.S. den Weg von uLu Selects Vol #2 leider nicht vorweg, orientieren sich Portugal. The Man (vor allem in Sachen austauschbarer Jeff Bhasker-Produktion als Archillesferse, die zu viele Effekte einsetzt, um als massentauglich polierter Standard zu langweilen) im Verlauf dieser EP deutlich am Studioalbum von 2023 bzw. in Ansätzen auch dessen 2017er-Megaseller-Vorgänger.
Das Lucius-Feature-Feature Silver Spoons macht funky und flott nach vorne rockend mit seinem Ganster-Basslauf und aus schmissigen Hooks („Been sucking on the titty of the city, now it’s drying out“) dennoch unkomplizierten, reibungslos wieder vergessenen Party-Spaß, wohingegen Big Baby Bogata (gefühlt als tropikaler erster Entwurf zu Feel It Still zu American Ghetto-Zeiten samt Francisca Valenzuela & Estereomance–
Einzig I Got This mit Paul Williams schließt den Reigen dann aber tatsächlich als Ausschussware ab, indem der Closer wie ein Sammelsurium unfertiger Ideen im Dancepunk-Outfit mit nervigem titestiftenden Helium-Sample agiert – da mag die Abfahrt zum finalen Part noch so fies braten. Was in Summe ein solides Ganzes ergibt. Inklusive der Hoffnung, dass Mush & Asa Taccone zukünftig das Produzentenruder übernehmen mögen.
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