Sam Fender & Olivia Dean – Rein Me In

von am 21. Juni 2025 in Single

Sam Fender & Olivia Dean – Rein Me In

Sam Fender geht mit seinem vierten – und bisher besten! – Studioalbum People Watching verdientermaßen endgültig durch die Decke. Dass er den Highlight-Track Rein Me In mit Labelkollegin Olivia Dean neu aufnimmt, wäre zumindest in dieser Form allerdings nicht nötig gewesen.

Für die aus London stammende, für ihr Debütalbum Messy (2023) für den Mercury Prize nominierte Soul-Sängerin kann ein bisschen zusätzliche Aufmerksamkeit für ihr anstehendes The Art of Loving freilich nicht schaden. Und weil die Anfang Juli 2025 seine Premiere als Duett von Fender mit seinem Support-Act feiernde Interpretation von Rein Me In weitestgehend überall gut ankam, war eine entsprechende Studio-Aufnahme nur eine Frage der Zeit.
Die dabei entstandene neue Version der Nummer wird der Live-Darstellung (sowie auch dem Original) allerdings leider nicht gerecht.

Anstatt die Nummer gemeinsam neu einzuspielen wirkt es, als hätte man die neue, ausführlichere zweiten Strophe aus der weiblichen Perspektive („There’s nothing brave in walking alone/ Love in exile has nowhere to go/ So, come on home“) kurzerhand in das Original gepfercht, wobei der Mix dabei frustrierend irritiert. Dean folgt der Melodie elaborierter phrasierend, doch der Enthusiasmus und die rohe Energie der Darbietung auf der Bühne fehlt seltsam gedämpft. Wenn die beiden Briten die Nummer dann im Tandem zu Ende bringen, überlappen Deans Vocals jene von Fender wiederum derart, dass der Performance des 31 jährigen ebenso die Intensität fehlt.

Mag also sein, dass sich Rein Me In in seiner Album-Darstellung längst als einer der Songs des Jahres zu sehr ins Gehirn gebrannt habend mag, oder die entsprechenden Live-Dokumentationen eines an sich sehr stimmig passenden Duetts einfach atmosphärisch fesselnder waren, und man die Studio-Single hier nun angesichts dessen unter Wert verkauft. Doch die Zusammenarbeit von Fender und Dean fühlt sich nach dem seit Ende Februar auf Heavy Rotation laufenden (und insofern an dieser Stelle wohl auch letztlich dezent unterbewerteten) People Watching wie eine enttäuschende, verpasste Chance an.

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