Twitching Tongues – Twitchfits Vol. 3
Nachdem Twitching Tongues im vergangenen Jahr in Sachen Misfits– Heldenverehrung in die Vollen gegangen sind, wirkt die Rückkehr zum Kurzformat mit Twitchfits Vol. 3 nun beinahe wie eine Sparflamme.
Daher die Band von Produzenten-Ass Taylor Young bei aller Liebe aber ja im Danzig-Tribute-Modus mittlerweile deutlich besser ist, als wenn sie eigenes Material rausballert, nimmt man die rund zehn Minuten dieser 5 Songs kompakteb EP dennoch mit Kusshand. Und zumal sich Twitching Tongues (diesmal mit Unterstützung von Halloween-Experte Jordan Olds) wieder nahe an den Originalen halten, sie aber mit den Muskeln einer metallischen Hatdcore-Gang spielen, machen die Kalifornier ihre mittlerweile saisonal wiederkehrende Cover-Verneigung auch im Dritten Anlauf zu einer gelungenen Angelegenheit.
Die ruhende Goth-Atmosphäre des gerne übersehenen Deep Cuts Cough/Cool polieren Twitching Tongues zum Einstieg in Twitchfits Vol. 3 mit Synths auf und legen sich dann extrem druck- und kraftvoll in den Sound – vielleicht ein bisschen zu sehr darauf bedacht, die aufgebaute Spannung auch rasch mit Riff-Gewalt zu lösen. Den Horror-Punk-Klassiker Attitude nimmt die Band dagegen betont auf die leichte Schulter und trumpft vor allem schlagzeugtechnisch auf, derweil der Rock’n’Roll von Ghouls Night Out rasant runtergeht wie Öl, ohne essentiell zu sein.
Angelfuck war dann im Original zwar eine Blaupause für Royal Headache und Antenna, röhrt hier aber eher am bärbeißend-assigen Punkrock, bevor Dig Up Her Bones den Mond eitel croonend anheult, als wäre Danzig 1997 noch Sänger der Misfits gewesen.
Das ist eine runde Sache und macht vordergründig Spaß – wie die ganze EP (die man sich physisch nur ins Regal stellen kann, wenn man innerhalb der ersten 138 Stunden zugreift). Schade also, dass man bis Twitchfits Vol. 4 nun wohl mindestens ein Jahr wird warten müssen.


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