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Wäre sonst wäre wohl eine naheliegendere Wahl als der bekennende Virginia Woolf-Anhänger Max Richter gewesen, als es darum ging, dass dessen alter Spezi Wayne McGregor eine Ballett-Produktion rund um deren drei Romane Mrs. Dalloway, Orlando und The Waves inszenierte?
"Lets make a Deal/ Double or Nothing" schlägt Duke Garwood gleich im eröffnenden Klapperschlangen-Blues Coldblooded vor, während sich elegische Chöre irgendwo zwischen beschwörendem Wüsten-Soul und entschleunigt-dösender Who Are You?-Trance um seine wettergegerbte Stimme legen - und damit gleich Eingangs vorführen, dass der englische Multi-Instrumentalist seinen Sound 2016 in eine wärmere Schönheit bettet.
Nach drei Jahren Funkstille endlich wieder eine Burial-Veröffentlichung aus dem Nichts, fast schon tradionell kurz vor Jahreswechsel - das hat schon einige Male für unerwartete Korrekturen in so machen Bestenlisten gesorgt. Umso ernüchternder fällt das Doppel Young Death / Nightmarket dann allerdings aus - die wohl bisher klar schwächste Songsammlung von William Emmanuel Bevan.
Ein neo-schamanistisches, von Rhythmen getragenes Album liefert Ana Threat als ihren ersten Langspieler auf Cut Surface ab. Die Genrebezeichnungen Rock‘n’Roll, Exotica, Punk und Doo Wop versprechen in der Presseaussendung genau das, was es ist: ein vielseitiges Machwerk der One Woman Band.
The Dillinger Escape Plan und ihr finaler Schwanengesang: Dissociation fasst noch ein letztes Mal adäquat zusammen, warum die Mathcore-Erfinder um Ben Weinman Ihre Platz in der Metal-Geschichte sicher haben - aber auch, warum nun dennoch der perfekte Zeitpunkt für den Schlussstrich ist.
Über das mittlerweile offizielle Ende der Weakerthans kann freilich nichts hinwegtrösten, nicht einmal das zweite Soloalbum von John K. Samson. Eine wohligere Schmerzlinderung als Winter Wheat kann es dann allerdings kaum geben.
Resteverwertung klänge in diesem Fall deutlich zu hart, aber: Marissa Nadler versammelt auf Bury Your Name acht Songs, die im Zuge ihres aktuellen Studioalbums Strangers entstanden sind, es allerdings nicht auf die dunkel funkelnde Langspieler-Schönheit geschafft haben.
Die sehnsüchtigen Melancholiker von Merchandise justieren ihre Ausrichtung auf der Wurzelsuche A Corpse Wired for Sound neuerlich nach: Der Pop steht nun wieder hinter dem Postpunk, das (je nach Zählweise) fünfte Studioalbum leuchtet die Band kühler, verschrobener und eigenwillig aus als zuletzt.
Bevor Nick Cave und sein kongenialer Kompagnon Warren Ellis sich mit Skeleton Tree anschicken das Niveau von Push the Sky Away zu halten, führt das Duo anhand von Hell or Highwater noch schnell vor, warum man auch in der Soundtrack-Branche längst zu einem Household-Name geworden ist.
Neben einigen Public Enemy-Kompositionen und noch weniger Cypress Hill-Material imitieren Prophets of Rage live vor allem Songs von Rage Against The Machine. Das Tonträgerdebüt der Altstar-Coverband/Supergroup gibt sich nun alle Mühe, möglichst unauffällig in eben diesem Kanon unterzugehen.