Mogwai – 2018

von am 6. September 2020 in Livealbum

Mogwai – 2018

Knapp vier Monate nach dem Soundtrack zu ZeroZeroZero spendieren Mogwai via Bandcamp (abermals mit NYP-Großzügigkeit ausgewiesen) das Live-Compilation-Album 2018.

Stuart Braithwaite dazu: „Next month it will have been a year since we last played a live concert. I don’t think I’ve really gotten used to life without live music, both playing it and hearing it. I hope that this situation doesn’t last for much longer for a lot of reasons. Everyone’s health and safety being the biggest concern obviously, but also so that gigs can finally resume. It’s a cliche but you really don’t realise how much you miss something until it isn’t there. With that in mind, we thought it’d be a good time for us to share with you a new live album recorded on our last tour in 2018. We realise that many people are struggling financially during the pandemic so we have made it available on Bandcamp on a pay-what-you-can basis. We hope you enjoy it.

Sauber produziert ist das Publikum auf 2018 meist nur an den jeweiligen Enden der aufgefahrenen zwölf Songs zu hören. Nichtsdestotrotz haben die Mitschnitte übergreifend eine stimmungsvolle Atmosphäre zu bieten, decken eine dynamische Bandbreite aus ruhiger Intimität und wuchtiger Präsenz ab, zumal ein homogener Mix die Einzelstücke zu einem großen Ganzen verwebt.
Auch der Spannungsbogen stimmt, wenn sich die Intensität der Performance von der erhebenden Eingangsphase um Coolverine und das pianogewachsene I’m Jim Morrison, I’m Dead über Quasi-Hits wie Hunted By A Freak oder Auto Rock un neuere Stücke von Every Country’s Sun mit Fortdauer gefühlt immer weiter steigert und spätestens hinten raus die absoluten Highlights aneinander reiht.
Old Poisons lässt sich immerhin grandios furios gehen und Remurdered schiebt die krautige Psychedelik besonders eindrucksvoll hinter seine 80er-Optik. Helicon 1 zelebriert große Postrock-Kunst, wenn die Gitarren im Reverb strahlen, aber der melodiöse Bass die Führung so markant in die reinigende Wall-of-Sound-Katharsis übernimmt, bevor We’re No Here aus Feedback, Drone und Dissonanz geboren wird und monumental in die majestätische Tragweite wächst – besser als die Studioband Mogwai ist eben nur die Liveband Mogwai. Insofern gilt dann letztendlich auch: So großzügig das Präsent 2018 sein mag, so wehmütig entlässt es doch auch – tatsächliche Konzertbesuche werden nach solchen packend konservierten Machtdemonstrationen schließlich nur umso schmerzlicher vermisst.

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