Alkaline Trio – Oblivion

Oblivion ist die erste von drei für dieses Jahr angekündigten Singles, die das Alkaline Trio mit ihrem neuen Drummer Atom Willard und Produzent Travis Barker aufgenommen hat – eine demonstrative Frischzellenkur mit ambivalenten Beigeschmack.
Die erst Ende 2025 erscheinende physische Version der Single ist – wegen Matt Skibas originaler Demo der Nummer als B-Seite – ein Pflichtkauf. Denn wenn es etwas gibt, dass Oblivion für Kritik anfällig macht, dann ist es der typische Barker-Sound der Studio-Version.
Der Blink-Mann hat Oblivion jedenfalls mit – natürlich viel zu laut in patentierte Szene gesetzten Drums – spürbar zum Poppunk hin orientiert angelegt, zeigt AK3 ein bisschen zu poliert und aufgeblasen. Mit dezent angedeuteter Stadion-Atmosphäre in den Arrangements und synthetischem Antrieb in den Texturen ist das wohl ein von der Band gewollter Modernisierungsprozess, vielleicht auch Ausdruck einer relativen Zäsur auf der ersten Aufnahme seit dem Ausstieg von Derek Grant.
Hat man sich jedoch mit der Inszenierung – die auch trotz allem tatsächlich eine vitale Aufbruchstimmung einfängt – abgefunden, ist Oblivion jedoch schlicht und einfach ein toller Song: catchy und schmissig, stromlinienförmig und simpel – klassisch und Crimson‚esk. Skibba nimmt den Schwung von Blood, Hair, And Eyeballs gekonnt mit, während die Rhythmusabteilung einen kraftvollen Zug zeigt, der ebenso tight wie motiviert auftritt.
In gewisser Weise bleibt also alles beim alten im Alkaline Trio-Kosmos. Oder zumindest beinahe. Denn was ist das bitte für ein absolut unpassendes Artwork?
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