Dumal – The Confessor

von am 5. September 2020 in Album

Dumal – The Confessor

Dumal aus Pennsylvania haben mit ihrem Debüt The Lesser God 2017 einen kleinen Hype erzeugen können. Dort setzt der (via Vigor Deconstruct und Fólkvangr Records veröffentlichte) Nachfolger The Confessor nun als neuerlicher Black Metal-Sturm an.

Mit rasenden Drums, harschem Geschrei, das sich in seiner psychotischen Leidenschaft irgendwann anfühlt, als würde es von einem tollwütigen skandierendem Chor in den Pit gebrüllt werden, der unter den hymnisch ausholenden, immer schwindelfreier zum finsteren Himmel aufdrehenden Tremolo-Riffs angerührt wird, reklamieren Dumal freilich keinen Originalitätspreis für sich: Die zweite Welle der 90er steckt hier in der DNA.
Auch die hauseigene Evolution bleibt überschaubar: Der rohe Sound bleibt klassisch und traditionell geschult, der slawische Einfluss wurde zugunsten einer Dominanz der skandinavischen Prägung zurückgeschraubt, und mehr noch als bisher drosseln thrashige Zwischenspiele im Midtempo die Hatz – eine starke Kontur!

Mag sich sich etwa ein Through Fields of Peasant Graves auch beinahe bis zum atmosphärischen Ambient zurückziehen, nur um umso reißender beißend nach vorne zu tackern, bleibt die Varianz der Platte insofern dennoch überschaubar: Kennt man eine Nummer, kennt man praktisch alle.
Doch mit Unrealized Dreams als Höhepunkt ist die Dynamik hier der entscheidende Faktor: Die Geschwindigkeit wird zum Rausch, die zur Triumphgeste eilende Melodik zum Black Metal-Endorphin, die Gitarrenarbeit zündet im Verbund mit der Energie der Performance mitreißend. Weswegen The Confessor auch nicht die emotional breiteste Tragfläche oder kompositorische Spannweite zeigen muß, um so eklektische wie authentische Funken sprühen zu lassen. Ob diese „journey of introspection into one’s self, time, and space“ eine neuerliche Szene-Euphorie auslösen kann, bleibt allerdings zu bezweifel.

Print article

Kommentieren

Bitte Pflichtfelder ausfüllen