Frontierer – Orange Mathematics (Redux)
Happy Birthday für einen modernen Szene-Klassiker: Die djentente Mathcore-Abrissbirne Frontierer feiert tatsächlich bereits den zehnten Geburtstag ihres bis heute nachtretenden Debütalbums mit Orange Mathematics (Redux).
Hand aufs Herz: Ob diese „remixed and remastered version of Orange Mathematics, (…) using all of the original stems“ (abseits eines anlassgebundenen Ausdrucks des Jubiläums) tatsächlich notwendig sein würde, darüber konnten vorab selbst unter der unverrückbar sitzenden Fanbrille dezente Zweifel kommen.
Immerhin war und ist Orange Mathematics – mochten Frontierer danach über Unloved (2018) und vor allem das nahezu perfekte Oxidized (2021) inklusive dem Sprinter The Skull Burned Wearing Hell Like A Life Vest As The Night Wept (2024) doch nicht nur in personeller Sicht noch merklich weiter gewachsen sein – als veritabler Szene-Klassiker zumindest soundtechnisch bereits relativ makellos geraten. Was also verbessern?
Allerdings dreht Pedram Valiani an den richtigen Stellschrauben, um den Frontierer-Einstand schlichtweg anders akzentuiert eine absolut sinnvolle und auch essentielle Version 2.0 abzuringen. Er bringt etwa die Gitarren lauter und besser differenziert ins Spiel, verpasst den nunmehr so extrem präzise-präsenten Drums (speziell den Becken) ordentlich Schmackes und gleicht die hypertechnisch verdichtete Ästhetik inmitten des gebliebenen Chaos aus Aggression und Manie in einer ganz neuen physischen Heaviness nahtloser mit der Vision der beiden Nachfolgealben an. Alles klingt sauberer und strukturierter, klarer und massiver – doch gleichzeitig bekommen die einzelnen Elemente mehr individuell scheinenden Raum zum Atmen und für eine immensen Punch. Was einem dann gleich eine neue, zusätzliche Liebe für das Geburtstagskind einprügelt.
Dass einem das Original – dessen gefühlt noch chaotischer anmutenden Laserwahnsinn man ebenso vermissen kann, wie das subjektiv bessere Artwork – deswegen keinen Deut weniger bedeuten muss, ist neben all diesen gelungenen Updates jedoch die vielleicht schönste Tugend von Orange Mathematics (Redux).

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