Grimoires – Book II

von am 1. April 2023 in EP

Grimoires – Book II

Grimoires sorgen auch mit Book II dafür, dass sie in der aktuellen Schwelle aus shoegazenden Newcomern und Talenten mit ihrem „Bay Area post-whatever with 90s sparkle“ unbedingt Beachtung finden müssen.

Dev Addison Bhat (guitar), Ash Hyatt (drums, vocals) und Daniel Macias-Bernardo (bass) haben dafür seit Book I von 2021 ein klein wenig an ihren Sound gearbeitet, und ihn, wie die so straff und kompakt, kraftvoll und flott daherkommende Vorabsingle Albatross mit einem verstärkten Interesse für Hooks und Riffs vowegnahm, in eine postpunkige Richtung verschoben. Das ähnlich geartete Sirens reminisziert ein vergleichbares Spektrum (bei dessen Wurzelsuche die spendierte Playliste zur EP helfen kann) und wagt sich sogar ansatzweise in die Ausläufer des 90er Alternative Rock und Metal.

Drumherum spannt Book II einen Rahmen, der sich ebenfalls weiter von den Grivo-Assoziationen entfernt und das songwriting des Trios komplexer und ambitionierter zeigt als bisher: In Gift flimmern die Gitarren ambient funkelnd zwischen Dredg und U2, derweil der konzentriert gefasste Rhythmus die Zügel eng hält und, wären da nicht die immer noch im elegischen Hall gebadeten Vocals, die sich in kurzen Insel-Phasen fast choral beschwörend erheben, praktisch am Instrumental Rock ausgerichtet ist.
Nach seinem kontemplativen, Warpaint‘esken Beginn (der die Stimme klarer in Szene setzt und ob der Gitarren dennoch halluzinogener wirken lässt) kippt Capsized sogar noch weiter hin zu einer Melange aus Russian Circles und And So I Watch You From Afar, ohne dafür wirklich aus der homogenen Grimoires-Ästhetik zu fallen. Den Eklektizismus hat diese vielversprechende Zukunftsaktie nämlich trotz Wachstumsprozess weiterhin verinnerlicht.

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