Human Shield – Guts

von am 17. Februar 2023 in Single

Human Shield – Guts

Meditativer Dark Ambient, Drone und Shoegaze aus New Orleans: nach der Quasi-Single-Songsammlung Bitter Conduct, die die Vorzüge der Human Shield-Klangwelten auf EP-Länge demonstrierte, agiert Guts als auf sich allein gestellter Song.

Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Guts ausgerechnet am Valentinstag 2023 erschienen ist, doch wirken (die zu knapp bemessenen) 3 Minuten der Nummer durchaus hoffnungsvoller und auf subversive Weise eine optimistischere Aufbruchstimmung zeigend als das bisherige Human Shield-Schaffen.
Dunkel, tief und mystisch klopft die Percussion vorsichtig zu melodisch perlenden Gitarren und in Zeitlupe flirrenden Synthies, melancholisch träumend und nostalgisch sinnierend. Seltsam vertraut und irgendwo auch faszinierend anziehend. Guts schleppt sich ätherisch, abgedämpft gleißend, hat als kurze Fingerübung etwas friedvoll vergängliches und ist per se für sich stehend wirklich nichts spektakuläres – aber eben ästhetisch und atmosphärisch sehr einnehmend und kompetent gemacht.
Ein Interlude quasi, dem man gerne noch viel, viel weiter gefolgt wäre – das hier aber wie ein knapper Teaser anmutet. Der Vorwurf, den man kompakten Genre-Nummern wie dieser oft machen will – nämlich, dass sie ohne Kontext ein wenig verloren wirken können – greift zwar, schlägt aber nur bedingt zu Buche und bekommt mit Welpenschutz die Aufwertung zwischen den Punkten. Und sei es nur aufgrund des Zweckoptimismus, dass Guts auf einer etwaigen zweiten Songsammlung müheloser überzeugen zu wissen würde, als in diesem Standalone-Single-Format.

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