Karat’s Gold – Solid Gold
Drei Jahre nach der ersten EP Hail Gold (und zwei nach der Standalone-Single Dry Heave) bleiben Karat‘s Gold mit Solid Gold dem Kurzformat (neben coolem Sci-Di-Artwork in bester Oozing Wound-Manier) treu.
Wie schon bisher behält sich die Band aus Illinois damit auch einen nicht restlos erfüllenden Snack-Charakter bei, der diesmal nach knapp 10 Minuten mit dem Eindruck entlässt, das zwingende Momentum von Chris Whitacre (Vox/Guitar), Ian Sheridan (Drums) und Alex Poole (Bass) nur angerissen serviert zu bekommen – doch überzeugt das angeteaserte Potential dennoch auch diesmal.
Wo das Trio selbst The Jesus Lizard, Paper Mice und, tja, David Cronenberg als Referenzen angibt, lässt die breitbeinige Lässigkeit des Southern Gitarrenspiels viel eher oft an eine Noiserock-Version von Every Time I Die im Hardcore-Clinch mit Mastodon denken, wenn die schroffe Repetition der stoischen Riffs gleich in JCR den Schweiß aus dem Körper schält, Ministry of Love gleichzeitig straight rockend und math-affin attackierend auftritt und The Helstrom Theory ebenda ein größeres Panorama skizziert.
Gerade der Mittelteil von Solid Gold zeigt jedoch markanter auf, wenn der schmissige Groove des flotten Disown You sofort in den Nacken und die Hüften geht, Klaatu die Saiten vor dem prägend gurgelnden Bass progressiver zähnefletschend flanieren lässt und Dorian Gray Purzelbäume am Highways schlägt, die gleichermaßen abgeklärte wie auch übermütig randalierende Attitüde der Band exemplarisch unterstreicht – Verstand aus und abgehen!
Dem Vorwurf, dass Solid Gold dabei nicht der erhoffte nächste Schritt für Karat’s Gold ist, steht eine keine Sekunde verschwendende Effektivität, Dynamik und Kurzweiligkeit entgegen, die insofern (mit einem zugedrückten Auge die Wertung aufrundend) nach wie vor Vorschusslorbeeren sammelt, um die Gruppe vielversprechend auf dem Radar zu behalten.
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