Man Stabbed – Where the Sun Don’t Shine

Mit Where the Sun Don’t Shine stellt Alleinunterhalter Nick Stanger (vocals, guitars, bass, drum programming) sein (gerade für Nicht-Puristen interessantes) Grindcore-Projekt Man Stabbed vor.
Nein, er tut mehr als das. Die 14 Minuten Spielzeit seines zehnminütigen Debütalbums erörtern nämlich sogar schonmal die veritable Möglichkeit, einen Platz in den Jahresabrechnungen besetzen zu dürfen
Diesen Umstand schmälert auch der subjektiv zu dumpf ausgefallene Sound von Where the Sun Don’t Shine kaum. Zumal es ja auch vielmehr Spaß macht, in diesem von einer Drum Machine mitgerissen zu werden, die vor polyrhthymischer Raffinesse strotzt und auch in eher dünner wirbelnden Passagen – wie dem als Closer (weil alles essentielle bereits gesagt ist) unterwältigenden Hey Dipshit (bei dem Sklarr Gabel nahtlos assimiliert auf der Gästeliste steht) – mehr als nur ein Erfüllungsgehilfe ist, sondern die starken Riffs und fauchenden Schreie mit gefinkelter Dynamik antreibt.
So gelingen dem Mann aus Minneapolis zahlreiche Highlight-Szenen, nachdem Fed to the Pavement den Reißwolf mit vagen Erinnerungen an frühe Pig Destroyer mit latenten Death-Sprengseln losgetreten hat und ähnlich wie das noch stärker derart tendierende Toxin Carrier den Math implementiert.
Dick Caught in an Escalator tackert beispielsweise in 35 Sekunden von der Dissonanz zur breitbeinigen Pose und schleudert ohne Lerneffekt manische Panikattacken („Ah, fuck/ Not again!“). während What Did You Do With My Knives? nicht nur Jon Chang und der Grindlink-Bande gefallen sollte. Hit You With A Rake schraubt dagegen den Thrash-Faktor und bereitet damit dennoch keineswegs auf das All Nightmare Long-Zitat in Lead Graft samt der Erkenntnis „My flesh is metal now“ vor.
Klar ist da merklich noch Luft nach oben. Aber durch den Rückenwind aus der von Where the Sun Don’t Shine freigesetzten dringlichen Energie, ein bisschen Debüt-Welpenschutz sowie dem Überraschungseffekt, den Man Stabbed aus dem Nichts kommend auf seiner Seite hat, kann man da durchaus aufrundend begeistert sein.
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