Graveyard & Goat – Ship of Fools / Light as a Feather

von am 20. Mai 2025 in Single

Graveyard & Goat – Ship of Fools / Light as a Feather

Graveyard rühren mit ihren Kumpels von Goat anhand der aus Light As A Feather und Ship of Fools bestehenden Record Store Day-Koop-Double-A-Side-7“-Single die Werbetrommel für die – auch in Österreich Halt machende – anstehende gemeinsame Tour.

Für die Haupt- und Nebenrollen wechseln sich die beiden schwedischen Band dabei jeweils ab – wobei im subjektiv etwas stärkeren Ship Of Fools die Vintage-Rocker von Graveyard in den Vordergrund rücken, während Goat das Backdrop wunderbar ausschmückend tragen.
Im cool abgehangenen Noir-Groove flanieren da bluesige 70s-Trademarks a la Comets of Fire mit der catchy Hook durch eine spacige Psychedelik samt grandios souligen Backing-Chören, bevor die Bridge halluzinogen in die friedlich orgelnde und heulende Jam-Trance abdriftet, zwanglos verklingend. Da bleibt nur die Frage, ob wir es anhand dieser freien Konturen bei Ship Of Fools gar mit dem besten Graveyard-Song seit Lights Out-Zeiten zu tun haben? Möglich. Sicher aber mit einem der prägnantesten, nachhaltigsten seit zehn Jahren.

Nur unmerklich schwächer ist das von Goat angeführte (und Graveyard griffig im Classic Rock geerdete) Light As A Feather: eine zurückgelehnte, hippieske Sehnsucht, bei der der krautige Rhythmus und die skandierten Kommunen-Vocals im Fuzz und Wah Wah Ausdauer zeigen.
Wie gut Goat ihren Nachbarn von Graveyard in jeder Hinsicht – vom zwingenden Songwriting bis zur lockeren Umsetzung –  tun, ist angesichts eines leichten qualitativen Gefälles der Platten seit Innocence & Decadence bei Ship Of Fools zwar deutlicher zu spüren, als (wegen der grundlegenden Konstanz des enigmatischer Septetts um Christian Johansson) umgekehrt bei Light As A Feather.
Tatsächlich aber gilt das ganzheitliche Conclusio in wechselwirkender Beziehung: die Musiker profitieren gegenseitig von den jeweiligen Stärken der jeweils anderen Band und harmonieren einfach ideal miteinander. Diese Synergie nicht auf ein ausführlicheres Format auszudehnen wäre also wahrlich eine Verschwendung.


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