Mantan – Coexistence
Fischamend im Niederösterreicher Industrieviertel ist so ein Ort, an welchem sich zu einem Gutteil des Jahres Fuchs und Hase gern mal „Gute Nacht“ sagen. Eigentlich eine nette Metapher für Koexistenz, aber auch für nahezu tödliche Tristesse. Mantan als die momentan wohl dienstältesten der hiesigen Verfechter lauter Musik stellen sich dieser Lethargie mit ordentlich Hummeln im Hintern und Dreck am Stecken dagegen.
So tragen die vier Rabauken ihre mit einer guten Portion Garagenrock versetzte Version des Punk über die gesamte Bandbreite von ‚Coexistence‚ allen ländlichen Widrigkeiten zum Trotz äußerst unbekümmert und motiviert vor. Wer die Band bislang noch nicht live erleben konnte, bekommt mit der nunmehr dritten regulären Veröffentlichung (nebst einer Demo sowie einer Split-CD mit Cobra Alliance) schon eine gute Vorstellung, wie eine Konzertdarbietung denn so aussehen wird: Schlagzeug und Bass bringen ordentlich Schub, Sänger Sebastian schreit sich die Kehle bis zum Exzess heiser und Leadgitarrist Thomas sorgt für die nötigen Inputs in Sachen Melodie. Vertrieben wird der Spaß übrigens über das in Schweden ansässige Label Badassed Records und tatsächlich kommt beim Genuss von Mantan gelegentlich der Gedanke an alte Burning Heart-Helden „aus der zweiten Reihe“ auf. In der Blütezeit des Skatepunk waren da ja auch von der breiten Masse nicht so wahrgenommene, aber deshalb nicht weniger durchschlagskräftige Kaliber wie 59 Times the Pain oder Voice of a Generation unter Vertrag.
Alles in allem wäre ein wenig variablerer Gesang für die Zukunft durchaus wünschenswert. Das ständige Screaming kommt auf Dauer dann doch etwas penetrant und eindimensional rüber. Scenepoints gibt’s aber auf jeden Fall für das textliche Engagement sowie die feine D.I.Y-Attitüde, die mit der Platte an den Tag gelegt wird: Songs in Eigenregie aufgenommen und produziert liest sich immer gut im Inlay, zumal ‚Coexistence‚ vielfarbig daherkommt und das Coverartwork absolut ansehnlich ist. Kann so bleiben!
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