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Ein Sinnbild, wie die Musik von Dean Blunt funktioniert: sein zweites Soloalbum heißt 'Black Metal' und klingt genausowenig nach Blastbeats und Co., wie Songtitel ala 'Country', '50 Cent' oder 'Punk' Rückschklüsse auf ihre Gangart zulassen. Und vor allem: so konkret wie das bedingungslos konsequent eingefärbte Albumcover suggeriert ist hier ohnedies nichts.
Es gibt da diese für das achte Foo Fighters-Werk durchaus symptomatische Szene in der Chicago-Folge der zum Album gehörenden, gleichnamigen und absolut empfehlenswerten HBO-Doku-Serie, in der die Band ihren Cheap Trick-Kumpel Rick Nielsen darum bittet, auf 'Sonic Highways' mitzuspielen - und dieser dezent verdutzt wissen will, ob eine Gruppe mit bereits drei Gitarristen wirklich noch einen zusätzlichen brauche.
Seit 'Kentucky' vor weiß man: Austin Lunn ist ein Folkmusiker im Körper eines Black Metal-Derwischs und ein Anarchist und fähiger Träumer, wenn es darum geht, sein Songwriting zwischen den Stühlen zu positionieren. Zwei Jahre später denkt 'Roads to the North' die scheuklappenbefreiten Ansätze seines Vorgängers mit noch weiterem Blickwinkel und gleichzeitig geschärfterem Fokus imposant weiter.
Daneben greifen kann die um Carson Cox und David Vassalotti zur vollwertigen Band ausgewachsenen Truppe scheinbar einfach nicht - weniger unmittelbare Euphorie als bisher entfachen dann aber doch: Merchandise fliegen auf ihrem Major-Einstand auf der ersten Blick gar zu reibungslos mit Autopilot durch die 1980er.
Im tiefsten Kärntner Hinterland, einen Katzensprung von Slowenien entfernt, direkt am Sonnegger See findet seit 9 Jahren das Acoustic Lakeside statt. Ein Festival, das durchaus als sehr individuell bezeichnet werden kann. Nicht nur wegen der Location, vor allem wegen des Veranstaltungsdesigns und dem ebenso durchdachten wie passenden Merchandise (böse Zungen würden von Corporate Design sprechen). Dazu hat der Festivalverein nicht nur engagierte Sponsoren für sich gewonnen, sondern auch solche, die man durchaus musikinteressiert nennen kann.
Mahnender Zeigefinger, gnarzige Verweigerungshaltung und die hemmungslose Lust am Jam: Neil Young und seine Crazy Horse breiten 14 uferlose Songs über knapp zwei Stunden aus.
Ob 'Savage Gold' nur eine Momentaufnahme ist oder Mike Hill sich tatsächlich für eine Nische entschieden hat wird freilich erst die Zukunft zeigen: klarer positioniert als auf dem dritten Album hat er die wiedereinmal in neuer Besetzung antretenden Tombs allerdings noch nie.
Auf den unlängst ausgespielten 'Trumpf' folgt der Triumphzug über die Bühnen Österreichs und Deutschlands: die Burgenländer Garish zelebrieren große Popkunst im ausverkauften PPC und liefern im Livemodus die glanzvolle Veredelung ihrer Songs.
'Does Humor belong in Music?' wollte schon Frank Zappa wissen. Die Nerven aus Stuttgart antworten darauf mit 'Fun', einer ungemütlichen Platte, die keinen Wert auf Schenkelklopfer oder gar explizite Freundlichkeit legt.
Der aktuell mitunter großartigste Storyteller Amerikas gleitet wieder durch Ohio und wunderbar einfühlsame Geschichten voller totgeweihter Charaktere und kleinen Weisheiten des fortschreitenden Alters. Musikalisch führt 'Benji' jedochvor allem die vielen Aufbruchsstimmung-Ansätze der letzten Jahre geschickt weiter.