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Ein bisschen Skepsis war vorab durchaus angebracht: Würde es wirklich notwendig sein, dass Will Toledo das beste Album seiner Lofi-Quasi-Solophase nach dem Erfolg mit Teens of Denial (2016) mit Car Seat Headrest unbedingt neu einspielen wollte?
Während Rostam Batmanglij seit seinem Ausstieg bei Vampire Weekend einer scheinbar grenzenlos vielversprechenden Zukunft als Produzent (etwa für Haim oder Frank Ocean) und Kooperationspartner (vor allem mit Hamilton Leithauser) entgegenblickt, nutzt er sein Solodebüt Half-Light vor allem für eine Aufarbeitung der Vergangenheit.
Sechs Jahre nach Helplessness Blues dirigiert Robin Pecknold seine Fleet Foxes entlang eines immer komplexer werdenden Songwritings bis hinein in den Prog-Folk, findet in den stimmungsvollen Landschaften dabei aber nicht mehr immer den direkten Zugang zum Herzen.
Sieben Jahre nach dem Ende der Post Metal-Macht erscheint retrospektiv das ebensovielte Livealbum von Isis. Aufgenommen auf der Tour 2010 in Australien knapp vier Monate vor dem finalen Gig in Montreal.
Bilderbuch zelebrieren, reflektieren und fragmentieren den All Inclusive-Club des Lebens auf Magic Life mit einer geradezu selbstverständlichen Eigenwilligkeit, feiern ihren eklektisch-überspitzten Trademark-Sound aber vor allem deutlich entspannter und demonstrativ sperriger, als auf der durch die Decke gehenden Hitschleuder Schick Schock.
2016 liegt endlich im Rückspiegel, der Jahrescharts-Wahn kann also auch an dieser Stelle beginnen: Das Heavy Pop-Ranking der 50 subjektiv besten, wichtigsten und liebsten Alben der vergangenen 12 Monate:
Derzeit sollten Nails eigentlich gemeinsam mit Full of Hell auf Europatour sein. Den Ärger darüber, dass diese jedoch grundlos abgesagt wurde, während die Derwische aus Südkalifornien mittlerweile wieder fleissig neue Gigs in den USA bestätigen, lässt sich insofern wohl am adäquatesten mit diesem knapp sechsminüten Kurzzeit-Inferno von einer Split- 7" runterwürgen.
Die Zusammenarbeit zwischen den ehemaligen The Walkmen-Frontmann Hamilton Leithauser und Ex-Vampire Weekend-Multiinstrumentalist Rostam Batmanglij hat bereits auf Black Hours ganz ausgezeichnet funktioniert. Dass das Duo für I Had a Dream that You Were Mine nun gleich auf Albumlänge kooperiert, ist da eigentlich eine so logische wie willkommene Konsequenz.
Dass Gone is Gone diesen selbstbetitelten Einstand nicht als ihr offizielles Langspieler-Debüt, sondern als Mittelding zwischen Minialbum und EP verstanden wissen wollen, macht durchaus Sinn: Das dahinter aufgefahrene Amalgam torkelt noch ein wenig unausgegoren in den Seilen.
Ignat Frege und Felix Skinner entfernen ihren experimentellen Noiserock auf Indifferent Rivers Romance End ein Stück weit aus den Fängen des klaustrophobischen Metals, der noch auf Want sein Unwesen trieb, gestalten ihn augenscheinlich sogar einladender denn je. Weniger intensiv und emotional verstörend wird das dritte Wreck and Reference-Album dadurch aber noch lange nicht.