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Blind Worms, Pious Swine war das erste Album, das Omar Rodríguez-López nach seinem Umzug von Mexiko nach El Paso aufnahm, und eines der letzten vor der Gründung von Bosnian Rainbows. Das hört man den 37 versammelten Minuten durchaus an.
Prokrastination, Publicitystunt und die Liebe zur Ausschussware: Während Frank Ocean die Veröffentlichung seines Zweitwerks Boys Don't Cry Blonde immer wieder bis an die Grenzen der Frustration verschiebt, hat der R&B-Meister die Zeit für ein Visual Album gefunden. Endless hinterlässt dabei jedoch den Eindruck einer ziellos dümpelnden Resteverwertung.
Auch wenn es gerade die Unberechenbarkeit ist, bei der man sich auf Omar Rodríguez-López stets verlassen durfte, konnte man (gerade auch nach Sworn Virgins) mit einer Platte wie Corazones eigentlich kaum rechnen: Ein waschecht um den Folk perlendes, unangestrengt aus der Hüfte schlenderndes Popalbum voller unkaschierter, intim werdender Emotionalität.
Blues Pills haben für Lady in Gold einige Schwachpunkte ihres Debütalbums analysiert und diesen konsequent entgegengearbeitet. Das kaschiert im gewachsenen Sound dann auch relativ effektiv, dass ihr retroaffiner Vintage Rock diesmal kaum überragende Songs abwirft.
Im (bis auf Ausnahmen ala Cough und Conan) bisher eher unspektakulären Doomjahr 2016 sind es natürlich Pallbearer, die dem Genre doch wieder ein explizites Ausrufezeichen verpassen können: Fear and Fury markiert dabei aber nicht nur eine neuerliche Feinjustierung im Detail für das Quartett aus Little Rock.
Alles eine Frage der Erwartungshaltungen: Während No Man's Sky selbst nicht das sein könnte, was sich so manches Zockerherz erhofft hat, laufen 65daysofstatic für den dazugehörenden Soundtrack - 10 klassische Song plus 6 Soundscapes - im endlosen Universum zur Höchstform auf und lassen dabei kaum Wünsche offen.
Die posthume Songsammlung der (gemeinsam mit ihrem Manager Craig Terry) im Februar 2016 in Schweden verunglückten Viola Beach ist eine so grundsolide wie unvollendete Talentprobe in Sachen optimistisch-aufgeweckten Indierocks.
Dass Gone is Gone diesen selbstbetitelten Einstand nicht als ihr offizielles Langspieler-Debüt, sondern als Mittelding zwischen Minialbum und EP verstanden wissen wollen, macht durchaus Sinn: Das dahinter aufgefahrene Amalgam torkelt noch ein wenig unausgegoren in den Seilen.
J Mascis ist nun stolzer VW-Besitzer und geht weezer'esk mit Bulldogge und Social Media-Star Beefy skaten. Ansonsten hat sich bei Dinosaur Jr. wenig geändert. Was natürlich alleine insofern gut ist, weil auch Give a Glimpse of What Yer Not sich damit wieder vom ersten Moment anfühlt, als hätte es die Discografie die Indie-Institution schon immer bereichert.
Toby Driver will Kayo Dot offenbar keine Komfortzone gönnen. Zwei Jahre nach dem überraschend zugänglichen Vorgänger Coffins on Io entbündelt er dessen verlockende Synth/New Wave-Gangart jedenfalls nur zu genüsslich, um dessen freieRadikale zu einem schwindelerregenderen Delirium zusammenzudirigieren.