Rachika Nayar – Fragments (Expanded)
Rachika Nayar ergänzt ihre 2021er EP Fragments (mit der inszenatorischen Hilfe von Rafael Anton Irrisarri) um sieben weitere Song-Skizzen – oder 12 Minuten, weswegen man auch gut darüber diskutieren kann, ob man es hierbei nun nicht offiziell mit einem Album zu tun hat, oder? – zu einer Expanded-Edition.
„Rachika Nayar’s fragments (expanded) is a collection of sonic miniatures constructed from guitar loops created in the familiar comforts of her own bedroom.“
An dieser Ausgangsstellung, in der die ruhig und bedächtig agierenden Gitarren als Hintergrund-Kopfkino-Soundtrack irgendwo zwischen Post Rock, Soundscape-Score-Flächen und Midwest Emo über dunklen Ambient-Synthies on aller subversiver Schönheit so imaginativ perlen, ändert sich durch die Addition des neuen Materials nichts.
Es fügt sich wie im Falle von Hawthron (mit seinen typisch schleifenförmig modulierten Saiten-Figuren, zuversichtlich aus der Erinnerung schreitend) vielmehr nahtlos in den bisherigen Verlauf von Fragments ein, bevor die restlichen Nummern es hinten raus angehängt fortsetzen: November schimmert sanft und hoffnungsvoll; Of Gold sinniert kontemplativ in Nostalgie; Breaking Lilac könnte Meditationsmusik für Explosions in the Sky von Oli Knight in vielschichtigeren Texturen sein; Intermittence ist eine vage, verträumte Twin Peaks-Ahnung an der Gitarre; Years & Years sammelt seine subtile Aufbruchstimmung nach vorne blickend; und Interfaith Medical hat einen stillen sehnsüchtigen 80er-Vibe.
Gesagt scheint (im Jahr nach Heaven Come Crashing) in Bezug auf das (womöglich ja niemals vollendete, zukünftig ständig erweitert werdende?) Fragments danach aber noch immer nicht: auf Bandcamp sind mit Damage und Regret schon zwei weitere Tracks sichtbar geworden. Was natürlich wunderbar ist: Diese nominelle EP darf spielzeittechnisch gerne endlos ausgebaut werden.
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