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Black Sabbath leben und es geht ihnen – mehr oder weniger – gut. Im Juni erscheint Sabbaths neues Album '13', produziert wird es von Rick Rubin. Aber wie ist es um die Jungen bestellt, die protometallisch herrlich den alten Herren frönen und dabei sehr gut aussehen?
Man darf dem auf die aufsehenerregende 'Die Stadt gehört den Besten'-EP folgenden Marathonmann-Debütalbum phasenweise schon eine dezente Formelhaftigkeit im Songwriting attestieren um letztendlich doch feststellen zu müssen: viel falsch machen die vier Münchner auf dem mitreißenden 'Holzschwert' trotzdem - oder sogar gerade deswegen - absolut nicht.
Der so sanftmütige wie melancholische Lagerfeuer-Folk von 'The Creek Drank the Cradle' und 'Our Endless Numbered Days' ist auf dem fünften Iron & Wine-Album unter der Oberfläche immer noch spürbar - auf 'Ghost in Ghost' fährt Sam Beam mit Unterstützung von Mitgliedern des Tin Hat Trios, der Jazz Passengers, von Sex Mob sowie der Bands von Bob Dylan und Antony And The Johnsons jedoch noch weicher durch sonnengeflutete Songs ohne Scheuklappen als bisher.
Bei der Crowdfunding-Aktion rund um das sechste Murder by Death Album ‘Bitter Drink, Bitter Moon‘ gab es vom Lampenschirm über den Beitritt zum bandeigenen Buchclub bis zum maßgeschneiderten Tattoo-Wunsch an die Rhythmusgruppe unzählige Bundle-Kombinationen. Am ertragreichsten für die Allgemeinheit: Murder by Death als Auftragsband für einen Coversong nach Wahl einzuspannen.
Aktuell in Ausgabe 241 der Visions: 'Stadt der Angst' bei den Schönheiten, als Nahverwanter Herremmodes nur eine Seite weiter ebenfalls veredeltes 'Das Ergebnis wäre Stille'. Bei eben jenen findet sich als erste Referenz zum Weiterhören Kettcars 'Sylt'. Davon die Flensburger zwar eigentlich noch mehr als nur zwei Schritte entfernt, aber es stimmt schon: Turbostaat haben auf 'Stadt der Angst' keine Bedenken mehr vor klassischem Indierock.
Dreieinhalb Jahre nach 'Embryonic' finden die Flaming Lips zurück zum Albumformat, nicht aber zum Song: 'The Terror' ist ein sphärischer Mediations-Trip entlang der dunklen Abgründe des so fehleranfälligen zwischenmenschlichen Konstrukts der Liebe geworden. "Love is always something / Something you should fear / When you really listen / Fear is all you hear" sinniert ein hoffnungsloser Wayne Coyne.
'Overgrown' fehlt der überrumpelnde Überraschungseffekt, der die künstlerische Sprengkraft von 'James Blake' vor zwei Jahren schnell zu einem modernen Klassiker der jungen elektronischen Musik machte. Was man dem zweiten Album des mittlerweile 24 jährige Dubstep-Wunderkindes nicht vorwerfen kann. Macht James Blake doch auf seinem zweiten Album grundsätzlich alles richtig.
Wie Tocotronic den warmen, organischen Klang - und damit den gar nicht so heimlichen Helden - ihrer aktuellen Platte 'Wie wir leben wollen' auf die Bühne hieven wollen würden war die vielleicht interessanteste Frage im Vorfeld der aktuellen Tour der Hamburger Institution. Der geschätztermaßen ausverkaufte Graz-Aufenthalt zeigte: gar nicht.
The Thermals rekonstruieren, was das Portlander-Trio zwischen ‘More Parts per Million‘ und ‘The Body, the Blood, the Machine‘ zu einer der packendsten Rockbands des Planeten machte. ‘Desperate Ground‘ ist wieder knackiger an den Lo-Fi-Anfängen der Band als ‘Now We Can See‘ und ‘Personal Life‘ dran, lässt im Schatten seiner Ideale allerdings das unbedingte Feuer alter Tage auf andere Weise ebenso vermissen wie seine Vorgängeralben.
Die schwedischen Elektro-Visionäre The Knife schließen nach mehr oder minder 7 Jahren Abwesenheit weitestgehend mit der eigenen Vergangenheit ab, liefern darüber hinaus jedoch gleich einen Ausblick, wie die Zukunft des Genres eventuell klingen könnte. Im Hier und Jetzt hinterlässt dies so begeistert wie ratlos.