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Jack White liefert das adäquate Album zum penetranten Augenkrebs-Artwork: Boarding House Reach ist eine unausgegoren zerschossene Trip-Karambolage aus diffusen Songskizzen, die selten bis nie mit den von ihnen gehegten Ambitionen mithalten kann.
Jeff Rosenstock wagt zu Neujahr den Publicitystunt und schenkt der rasanten Quasi-Punkrockoper Worry. via Bandcamp mit Post- einen gelungenen, aber auch etwas zu unausgegoren und gediegen aufgeblähten Nachfolger.
Selten zuvor hätte sich ein Album aufgrund seiner Veranlagung und Institution derart wortwörtlich der Klassifizierung Funeral Doom angeboten wie Mirror Reaper. Doch Bell Witch ziehen ihr zutiefst melancholisches Requiem aus dem heavy walzenden Metal immer weiter in sphärisch trauernde Ambientwelten voll stiller Agonie.
Im zurückliegenden halben Jahrzehnt waren Converge primär mit einer gewissen Vergangenheitsaufarbeitung beschäftigt: Neben Vinyl-Neuauflagen des Backkatalogs lag der Fokus der unermüdlich tourenden Band aus Massachusetts etwa auf der Veröffentlichung von You Fail Me (Redux), dem Abschluss des schier endlos in der Pipeline geköchelt habenden Tour-Monuments A Thousand Miles Between Us, sowie der Jane Doe-Live-Rekapitulation Jane Live.
Nach dem Offenbarungseid rund um die Einstands-EP The Party's Over sind die Prophets of Rage auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum zumindest originell genug, um eigenes Songmaterial zu verwenden. Zu einem gelungenen Album macht das die aufgefahrenen 39 Minuten allerdings nicht - geschweige denn zu einem notwendigen.
At the Drive-In versuchen 17 Jahre nach dem die Band sprengenden Relationship of Command mit in•ter a•li•a das Feuer von einst neu zu entfachen, ignorieren allerdings geflissentlich, dass die Zeit eben nicht stehen bleibt und sich manche Dinge kaum konservieren, und nur bedingt gut aufwärmen lassen. Inwiefern diese Rechnung aufgeht, ist letztendlich jedoch vor allem eine Frage der Relation.
Derzeit sollten Nails eigentlich gemeinsam mit Full of Hell auf Europatour sein. Den Ärger darüber, dass diese jedoch grundlos abgesagt wurde, während die Derwische aus Südkalifornien mittlerweile wieder fleissig neue Gigs in den USA bestätigen, lässt sich insofern wohl am adäquatesten mit diesem knapp sechsminüten Kurzzeit-Inferno von einer Split- 7" runterwürgen.
Zu den schnellsten Veröffentlichern hat Melancholiker Patrick Walker ohnedies noch nie gehört. Derart eklatant viel getan, wie in den knapp 5 Jahren, die es nun gedauert hat, bis der Engländer The Inside Room, diese wunderbar erschöpfende Fackelübergabe von seinem einstigen (demnächst reaktivierten) Flagschiff Warning, überwinden konnte, hat sich dann allerdings zuvor auch noch nie: Das getragene Zweitwerk von 40 Watt Sun gießt seinen mächtigen Doom in eine völlig neue Erscheinungsform.
Neben einigen Public Enemy-Kompositionen und noch weniger Cypress Hill-Material imitieren Prophets of Rage live vor allem Songs von Rage Against The Machine. Das Tonträgerdebüt der Altstar-Coverband/Supergroup gibt sich nun alle Mühe, möglichst unauffällig in eben diesem Kanon unterzugehen.
Ignat Frege und Felix Skinner entfernen ihren experimentellen Noiserock auf Indifferent Rivers Romance End ein Stück weit aus den Fängen des klaustrophobischen Metals, der noch auf Want sein Unwesen trieb, gestalten ihn augenscheinlich sogar einladender denn je. Weniger intensiv und emotional verstörend wird das dritte Wreck and Reference-Album dadurch aber noch lange nicht.