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Metallica wollen in konzertfreien Zeiten der Corona-Pandemie offenbar nicht bis zum lukrativen Weihnachtsgeschäft mit der Veröffentlichung von S&M 2 (together again mit dem The San Francisco Symphony-Orchester) warten. Auch okay.
„DISMANTLE and Navidad Records presents “OHHH, My Noggin!” - a powerviolence/grind compilation. So many songs, so little time!“. Das muß als Erklärung zu diesem Allstar-Projekt erst einmal genügen.
Soul an der Schnittstelle zur puren Popmusik: Das reibungslos harmonierende Trio Michael Kiwanuka, Danger Mouse und Inflo setzt die perfektionierten Hebel in Bewegung, um nach drei Jahren die Ideale von Love & Hate formzuvollenden.
Immer noch viel Sound, diesmal aber wieder mit mehr Song dahinter: Justin Vernon findet Bon Iver mit i,i auf einem gelungenen Update zu 22, A Million wieder, fasst auf seinem deklarierten "Herbst-Album" darüber hinaus aber auch gewissermaßen die bisherige Diskografie seiner Band zusammen.
Die Renaissance des Brian Burton geht nach dem hervorragend unterstützten Wide Awake! aus dem Vorjahr einnehmend weiter: Mit Karen O hat Danger Mouse ein gefühltes Spin Off zu Rome und Milano aufgenommen.
2018 war das Jahr, das rückblickend wohl als Beginn des Endes der Popmedien herhalten wird müssen. Mit "Fast" Eddie Clarke, Dolores O'Riordan, Mark E. Smith, Jóhann Jóhannsson, Caleb Scofield, Scott Hutchison, Stewart Lupton, Vinnie Paul, Richard Swift, Conway Savage, Mac Miller, Montserrat Caballé, Thomas Diaz, Pete Shelley und zahlreichen weiteren sind auch wieder viele große Musiker und Legenden endgültig abgetreten.
Ein Vierteljahrhundert nach ihrer Gründung erfinden sich die Veteranen von Low unter tatkräftiger Unterstützung von Produzent BJ Burton als Ghost in the Machine ein gutes Stück weit neu und werfen den Slowcore/Dreampop von Double Negative dem vereinnahmenden elektronischen Fleischwolf vor. Do Androids Dream of Electric Sheep?
Selbst als ausgewiesener Gegner von Danger Mouse kommt man nicht umher zuzugeben, dass Brian Burton offenbar genau der richtige Produzent für Wide Awake! ist. Zumindest ringt er Parquet Courts gefühltermaßen genau jenes Album ab, auf das man nach Light Up Gold kaum noch zu hoffen wagte.
Die auf Philip K. Dicks Roman Das Orakel vom Berge fußende Prämisse der Serie The Man in the High Castle ist im Grunde so faszinierend, wie die Ausführung des Amazon-Serienformates oft frustrierend zu wünschen lässt. Die dazugehörige, im Windschatten der zweiten Staffel unter der Schirmherrschaft von Brian Burton und Sam Cohen veröffentlichte Compilation Resistance Radio: The Man In The High Castle Album macht seine Sache dagegen von vorne bis hinten deutlich stimmiger.
Vor dem süßlich-leichtgängigen Wohlklang-Sound ihres neuen Produzenten können auch die Chili Peppers nicht flüchten. The Getaway klingt deswegen, als hätte Danger Mouse eine tendenziell durchaus wieder stärker zu Abenteuern aufgelegte Band zu einem handzahmen Sommerpopalbum überredet. Kein ausnahmslos schlechter Deal, aber ein hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibender.