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Mit der Entscheidung, ausgerechnet deren Produzent Chris Coady als Betreuer ihres Drittwerks anzuheuern, werden die längst zur Tagesordnung gehörenden Vergleiche von Lower Dens mit Beach House sicherlich nicht schwinden - Im Gegenteil. Wo sich 'Escape From Evil' den Gemeinsamkeiten mit dem Dreampop-Duo aber noch deutlicher aussetzt als seine beiden Vorgänger, stehen am Ende die bisher strahlendst auf den Punkt kommenden Kompositionen von Lower Dens.
Ein Sinnbild, wie die Musik von Dean Blunt funktioniert: sein zweites Soloalbum heißt 'Black Metal' und klingt genausowenig nach Blastbeats und Co., wie Songtitel ala 'Country', '50 Cent' oder 'Punk' Rückschklüsse auf ihre Gangart zulassen. Und vor allem: so konkret wie das bedingungslos konsequent eingefärbte Albumcover suggeriert ist hier ohnedies nichts.
3×3 Reviews im Kompaktformat: Avey Tare's Slasher Flicks - 'Enter The Slasher House' | Neneh Cherry - 'Blank Project' | Brody Dalle - 'Diploid Love' | Drowners - 'Drowners' | Eels - 'The Cautionary Tales of Mark Oliver Everett' | Floor - 'Oblation' | Nasheim - 'Solens Vemod' | Off! - 'Wasted Years' | Wye Oak - 'Shriek' |
Jack White veröffentlicht "the world's fastest-released record", Chuck D preist als offizieller Botschafter die Vorzüge lokaler Plattenläden während Ebay und Discogs nachwirkend wie gewohnt zum nimmermüden Geldgrab werden: auch am Record Store Day 2014 war wieder so einiges los. Exklusive Schätze reihen sich da an ernüchternde Enttäuschungen oder wenig notwendige Wiederveröffentlichungen an spannende Kollaborationsexperimente. Wie im letzten Jahr folgt an dieser Stelle der versuch sich durch das Dickicht an erwähnenswerten Releases zu kämpfen.
Da wird manch einer Angesichts der Trackliste enttäuscht sein, obwohl ††† (Crosses) alias Chino Moreno, Far-Gitarrist Shaun Lopez und Chuck Doom auf dem ersten Langspieler ihrer Elektronik-Spielweise nichts falsch machen, es sich selbst mit gerade einmal 3 wirklich neuen Songs aber besonders einfach: Das Debütalbum '†††' = 'EP†' + 'EP††' + 'EP†††'.
Ganz so radial wie mancherorts weisgemacht wird sind die stilistischen Umbrüche beim lange herbeigesehnten Warpaint-Zweitwerk dann doch nicht. Dass das Viermädlhaus in den drei Jahren seit 'The Fool' viel Hip Hop gehört und die Vorzüge der elektronischen Musik für sich entdeckt hat manifestiert sich vielmehr zwischen den Zeilen und im von Flood maßgeschneiderten elegant-unaufgeregten Klangraum der Platte.
2012 war auch ein Jahr vieler großartiger Platten toller Bands. Einige davon haben es uns besonders schwer angetan – ein Grund mal nachzufragen, was gerade jene Musiker denn dieses Jahr an Veröffentlichungen so richtig gut fanden. Diesmal mit ...And You Will Know us by the Trail of Dead, die für 'Lost Songs' ihre Punk-Wurzeln freigeschaufelt und damit ihr knackigstes Album seit Jahren vorgelegt haben. Besten Dank an Conrad Keely, der uns eine Konsens-Liste seiner Band zusammengestellt hat.
2012 war auch ein Jahr vieler großartiger Platten toller Bands. Einige davon haben es uns aber besonders schwer angetan - ein Grund mal nachzufragen, was gerade diese Musiker denn dieses Jahr an Veröffentlichungen so richtig gut fanden. Den Auftakt machen Messer aus Münster, die mit ihrem zwingenden Postpunk auf 'Im Schwindel' mal eben zumindest eines der schlicht besten Debütalben der letzten Jahre vorgelegt haben.
Straight Outtta Compton schießt der früh formvollendete Dr. Dre-Ziehsohn und Hip-Hop-Senkrechtstarter Kendrick Lamar ungebremst in die Hype-Umlaufbahn. Keineswegs zu Unrecht - dabei ist das eigentliche Highlight auf dessen mehr oder minder Debütalbum 'Good Kid, M.A.A.D City': die fulminante, vielschichtige Produktion.
Als würde eine komplette Marschkapelle über ein Musikfachgeschäft herfallen und dieses in eine aberwitzige Rhythmus-Zentrifuge verwandeln. Der Zirkus, den Tu Fawning auf und vor der Bühne veranstalten, ist jedenfalls noch einmal ein paar Stufen intensiver, als ihre ohnedies schon so umwerfenden Tonträger es ankündigen.